Kulturbaustelle: Fertigstellung von Dresdner Residenzschloss für 2027 geplant

Seit 40 Jahren ist das Residenzschloss partiell Baustelle. Mit der Rekonstruktion kehren nach und nach viel historische Pracht und Schönheit zurück – und fürstliche Kunstschätze.

Die Rekonstruktion des Residenzschlosses in Dresden soll 2027 abgeschlossen sein. Mit den Arbeiten in der Schlosskapelle und zwei Sälen des Nordflügels befindet sich das Projekt nach 40 Jahren in der Endphase. „In einem Jahr wollen wir mit dem Dresdner Schloss in wesentlichen Teilen fertig sein“, sagte Finanzminister Christian Piwarz (CDU), als er sich am Montag vor Ort über den Zwischenstand informierte. 

Bis zur Fertigstellung werden Bund und Freistaat nach jüngsten Angaben voraussichtlich insgesamt rund 407 Millionen Euro investiert haben, um den 1945 zerstörten historischen Gebäudekomplex wieder auf- und zum Museumszentrum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) auszubauen. 

Bald Musik in Schlosskapelle 

Aktuell wird die Schlosskapelle zum Veranstaltungsraum mit 270 Plätzen ausgebaut, ab Oktober soll dort wieder musiziert und gesungen werden. Das historische mittelalterliche Schlingrippengewölbe der Schlosskapelle wurde schon 2010 bis 2013 neu aufgebaut, unter Wiederbelebung des traditionellen Handwerks. Für insgesamt 8,4 Millionen Euro werden derzeit die Emporen nach historischem Vorbild und die Bogenarchitektur aus Naturstein rekonstruiert und der Raum mit modernster Beleuchtung und Tontechnik ausgestattet. 

Seit Januar 2023 erhalten zudem der Große Ball- sowie der Propositionssaal im Nordflügel ihr Aussehen des 19. Jahrhunderts zurück. Sie sollen Anfang 2026 als weitere Ausstellungsräume für die Rüstkammer an die SKD übergeben werden – zur Präsentation der Festkultur des Barock am sächsischen Hof unter dem Titel „Masken und Kronen“. Im Propositionssaal fand die feierliche Staatszeremonie statt, bei der Fürsten zur Eröffnung der Landtage ihre Forderungen oder Vorschläge (Proposition) an die versammelten Stände stellen konnten. 

Letzter Akt: Räume im Ostflügel

Zugleich beginnt die Gestaltung des Großen Schlosshofs, der nach jahrzehntelanger Nutzung als Baustelleneinrichtung unterirdisch technisch neu erschlossen und mit historischen Sandsteinplatten belegt wird. Der Ausbau der Räume im Ostflügel für eine Ausstellung zur Schlossgeschichte beschließt dann als letzter großer Akt das auch finanzielle Mammutprojekt.

Die 1945 zerstörte Dresdner Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige aus dem 16. Jahrhundert wird seit 1985 wiederhergestellt. Seitdem sind dort das Grüne Gewölbe, Kupferstich- und Münzkabinett, Türckische Cammer, Riesensaal und die Paradegemächer sowie erste Dauerausstellungen der Rüstkammer eingerichtet worden.

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