Zivilprozess gegen Boeing nach Absturz von 2019 begonnen

Gut sechseinhalb Jahre nach dem Absturz einer Boeing-Maschine vom Typ 737 MAX in Äthiopien hat in Chicago ein Zivilprozess gegen den US-Flugzeughersteller begonnen. Dem Gericht liegen zwei Entschädigungsklagen von Hinterbliebenen von Absturzopfern vor. Bei dem Crash von Ethiopian-Airlines-Flug ET302 am 10. März 2019 waren insgesamt 157 Menschen ums Leben gekommen, darunter fünf deutsche Staatsbürger.

In Chicago werden die Klagen der Angehörigen von zwei Frauen aus Indien und Kenia verhandelt, die bei dem Absturz ums Leben kamen. Die Kläger werfen Boeing unter anderem Fahrlässigkeit und eine Mitverantwortung für den Tod der Frauen vor. Der Flugzeugbauer hatte eine Reihe früherer Zivilklagen per außergerichtlicher Einigung beigelegt. Dies gilt auch in dem neuen Verfahren als möglich.

Nach dem Absturz wurde ein weltweites Flugverbot für Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX verhängt. Wenige Monate zuvor, im Oktober 2018, war bereits eine Boeing desselben Typs vor der indonesischen Insel Java abgestürzt, alle 189 Insassen kamen ums Leben. 

Untersuchungen zu den beiden Abstürzen ergaben, dass es bei der 737 MAX unter anderem ein Problem mit der Stabilisierungssoftware MCAS und Mängel bei der Ausbildung von Piloten gab. Boeing hat die Software inzwischen überarbeitet.

Das Flugverbot stürzte Boeing zwischenzeitlich in eine tiefe Krise. Es wurde ab Ende 2020 schrittweise wieder aufgehoben.

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