Flugverbindungen: Flughafen-Chef alarmiert wegen möglicher Streckenstreichung

Die Verbindung Dresden-München steht womöglich auf der Kippe. Flughafen-Chef Ahmelmann warnt vor Folgen für die regionale Anbindung und fordert niedrigere Standortkosten.

Der Chef der Mitteldeutschen Flughafen AG, Götz Ahmelmann, zeigt sich wegen möglicher Streckenstreichungen bei der Lufthansa alarmiert. Wenn Lufthansa-Chef Carsten Spohr warne, dass Strecken wie Dresden – München wegen hoher Standortkosten in Deutschland auf dem Prüfstand stünden, dann sei das ein deutliches Signal, schrieb Ahmelmann in einem LinkedIn-Post. „Hier geht es nicht um eine einzelne Airline oder um einen Flughafen – es geht um die Anbindung von Regionen und es geht um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.“ 

100 innerdeutsche Flüge stehen womöglich infrage 

Lufthansa-Vorstand Spohr hatte zuvor erklärt, dass das innerdeutsche Angebot des Unternehmens wegen hoher Steuern und Gebühren weiter ausgedünnt werden könnte. Es gehe um 100 Flüge pro Woche, die ab nächsten Sommer wegfallen könnten. Auf dem Prüfstand stehe unter anderem die Strecke Dresden – München. 

Ahmelmann betonte, dass die Flughafen AG zusammen mit der sächsischen Staatsregierung alles tue, „dass Dresden verbunden bleibt“. Aber ein Bundesland könne nicht ausgleichen, „was der Bund durch ein Übermaß an Abgaben, Steuern und regulatorischen Hürden strukturell verteuert“. Die staatlich verursachten Standortkosten in Deutschland müssten runter, forderte Ahmelmann. 

Lufthansa fährt in Sachsen bereits Sparkurs 

Aktuell verbindet Lufthansa die sächsische Landeshauptstadt bis zu vier Mal täglich mit München. Die Verbindung von Leipzig nach München hatte die Lufthansa mit dem Sommerflugplan 2025 eingestampft. Die Konzerntochter Eurowings hatte Ende vorigen Jahres die Strecke Leipzig-Düsseldorf aus dem Programm genommen. Außerdem hat die Lufthansa in diesem Jahr ihrem Bodenpersonal an den Airports Dresden und Leipzig/Halle gekündigt. 

Für Wirtschaft und Wissenschaft in Sachsen sind die innerdeutschen Flüge wichtig, weil sie Sachsen mit den großen internationalen Drehkreuzen München und Frankfurt verbinden. Von dort können Geschäftsreisende nach Asien oder Amerika fliegen. Ende September hatten sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an Lufthansa-Chef Spohr gewandt und auf die Bedeutung der Anbindung hingewiesen.

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