Solarenergie: Senat will Photovoltaikleistung mindestens vervierfachen

Hamburgs rot-grüner Senat will die Photovoltaikleistung in der Stadt bis 2035 auf bis zu 1,5 Gigawatt Peak steigern. Bislang gibt es laut CDU aber erst auf drei Prozent der Gebäude PV-Anlagen.

Hamburgs rot-grüner Senat will mehr Photovoltaikanlagen auf die Dächer der Stadt bringen. „Die Transformation unserer Energiesysteme ist kein Selbstzweck, sondern integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Energiepolitik“, sagte Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Dazu gehöre auch die neue Photovoltaik-Strategie des Senats. „Photovoltaik soll in Hamburg nicht nur einfacher möglich, sondern selbstverständlich werden.“

Bis zu 1,5 Gigawatt Peak Photovoltaikleistung bis 2035

Den Plänen zufolge soll bis 2030 eine installierte Photovoltaikleistung von 500 bis 800 Megawatt Peak (MWp) erreicht werden, bis 2035 sollen es 1 bis 1,5 Gigawatt Peak (GWp) sein. Aktuell entspreche die PV-Leistung in Hamburg lediglich 234 MWp.

Auf öffentlichen Dächern waren den Angaben zufolge zu Jahresbeginn insgesamt 240 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7,4 MWp gemeldet. Bis Ende des Jahres sollen es 337 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 14,2 MWp sein. Einen großen Anteil daran habe die seit September laufende Anlage auf dem Dach des Congress Center Hamburg (CCH).

CCH-Anlage liefert mehr als 318.000 Kilowattstunden Strom

Bei einer Modulfläche von rund 1.760 Quadratmetern erzeugten 884 PV-Module jährlich mehr als 318.000 Kilowattstunden Strom, der zu 100 Prozent von der Messe Hamburg genutzt werde. „Die Zahl der Anlagen auf Schulen, Verwaltungsgebäuden und vielen anderen, wie beispielsweise dem CCH, wächst stetig“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die Stadt habe da ganz klar eine Vorbildfunktion. 

Genau diese Vorbildfunktion hat der rot-grüne Senat aus Sicht der CDU-Opposition jedoch schmählich vernachlässigt. So seien nach aktuellem Stand überhaupt erst rund drei Prozent aller Gebäude in Hamburg mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Besonders deutlich werde das Versäumnis bei den Gebäuden der öffentlichen Unternehmen. So gebe es bei der Saga als Hamburgs größtem öffentlichen Wohnungsunternehmen mit mehr als 6.100 Gebäuden gerade einmal 39 Gebäude mit PV-Anlagen.

CDU: „PV-Strategie ist kein Aufbruch, sondern ein Offenbarungseid“

„Diese PV-Strategie ist kein Aufbruch, sondern ein Offenbarungseid“, sagte der CDU-Energieexperte Markus Kranig. Die Stadt müsse endlich Vorbild sein, gerade auf den eigenen Gebäuden und Flächen. Aus Sicht der CDU sollten öffentliche Dachflächen in einem wettbewerblichen Verfahren an private Anbieter vergeben werden. „Wer am meisten Pacht bietet und die schnellste Umsetzung garantiert, bekommt den Zuschlag“, erläuterte Kranig das Ziel.

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