Geschichte: Hessen wird 80 – Boris Rhein betont enge Verbindung mit USA

Vor acht Jahrzehnten gründen die USA Hessen in der heutigen Gestalt, später folgt die Verfassung. Regierungschef Rhein betont in Zeiten von Trump: „Unsere Freundschaft zu Amerika ist unverbrüchlich“.

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat die Gründung seines zuerst Groß-Hessen genannten Landes vor 80 Jahren gewürdigt. Die entsprechende Proklamation „durch die amerikanische Militärregierung am 19. September 1945 war der Auftakt einer langen, bis heute anhaltenden Erfolgsgeschichte“, teilte Rhein der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mit. „Wir Hessen haben unseren amerikanischen Freunden viel zu verdanken – neben dem demokratischen Neuanfang kurz nach Kriegsende auch den wirtschaftlichen Wiederaufbau“, ergänzte der Regierungschef. 

Die US-Besatzungsmacht hatte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf eine rasche Demokratisierung gedrängt. Groß-Hessen vereinte verschiedene frühere hessische Teilstaaten in einem Land – daher die ursprüngliche Bezeichnung. Schon bald wurde Groß-Hessen in Hessen umbenannt. Die Landesverfassung trat nach einer Volksabstimmung am 1. Dezember 1946 in Kraft. Es folgte der Kalte Krieg mit seinen neuen Bedrohungen. 

Ministerpräsident Rhein erklärte: „Die Partnerschaft mit den USA hat für uns immer auch Schutz und Sicherheit bedeutet.“ Wohl mit Blick auf den gegenwärtigen US-Präsidenten Donald Trump ergänzte der Christdemokrat: „Das ist einer von vielen Gründen, warum wir auch und gerade in schwierigen Zeiten die enge Verbindung zu den Vereinigten Staaten halten müssen. Auch, wenn die Zusammenarbeit momentan nicht immer einfach ist, brauchen wir die USA für die Sicherheit Deutschlands und Europas.“ Rhein zeigte sich fest davon überzeugt, „dass unsere Freundschaft zu Amerika unverbrüchlich ist – und unabhängig von Regierungen bestehen bleibt“.

Boris Rhein: In Frankfurt ist das größte US-Generalkonsulat der Welt

Hessen verbindet nach Worten des Regierungschefs viel mit den USA: „In Frankfurt steht das größte US-Generalkonsulat der Welt, in der Clay-Kaserne in Wiesbaden hat das Headquarter der amerikanischen Streitkräfte in Europa seinen Sitz, unsere wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen sind eng.“ 

Rhein fügte hinzu: „Hessen ist das amerikanischste Bundesland. Daran werden wir auch im nächsten Jahr erinnern, wenn wir offiziell den 80. Geburtstag des Landes Hessen feiern.“ 

Auf die frühe Proklamation von Groß-Hessen am 19. September 1945 hatte kürzlich auch Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) hingewiesen: Die USA hätten „damit den Grundstein für einen demokratischen Neuaufbruch nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt“. Wie positiv sich die Geschicke des Landes nach der Verabschiedung seiner Verfassung am 1. Dezember 1946 entwickelt hätten, war laut Wallmann „jedoch keineswegs vorgezeichnet“. Den 80. Geburtstag von Hessen bezeichnete sie als ein „identitätsstiftendes Ereignis“.

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