Leute: Am Geburtstag: Dieter Hallervorden spielt einen Hypochonder

Dieter Hallervorden feiert seinen 90. Geburtstag mit einer berühmten Komödie in seinem Berliner Theater. Danach wird der Schauspieler auf besondere Weise gewürdigt.

Mit einem Auftritt auf der Theaterbühne hat Schauspieler Dieter Hallervorden seinen 90. Geburtstag gefeiert. In seinem Berliner Schlosspark Theater spielte er am Freitagabend die Hauptrolle in Molières „Der eingebildet Kranke“. Für den besonderen Anlass hatte Hallervorden selbst eine neue Fassung und Übersetzung mit angepasstem Titel erstellt. Die Komödie geht so: Monsieur Argan (Hallervorden in weißem Nachthemd) leidet unter Hypochondrie, also einer übermäßigen Sorge um die Gesundheit – zur Freude der Ärzte und Apotheker, die ihm ständig unnötige Medikamente verschreiben. Seine Sorge ist so groß, dass er sogar seine Tochter mit einem Arzt verheiraten will, während seine Geliebte (gespielt von Ehefrau Christiane Zander) ihm für das Erbe ihre Liebe vorgaukelt.

„Palim, Palim!“ auf der Bühne

Hallervorden schlägt dabei immer mal wieder den Bogen in die Gegenwart. Beispiel: Die Wartezeiten beim Arzt seien heutzutage so lang, dass man ja in der Zeit eigentlich selbst schon Medizin hätte studieren können. Auch seine frühere Witzelfigur „Didi“ feiert ein kurzes Comeback: Als Hallervorden in seiner Rolle nach dem Dienstmädchen klingelt, ruft er – natürlich – „Palim, Palim!“.

Zur Premiere des Stücks (Regie: Philip Tiedemann) kamen die Schauspielerin Katharina Thalbach, Designer Harald Glööckler sowie die Schauspieler Wolfgang Bahro und Ilja Richter. 

Eine Büste als Geschenk

Vom Publikum und den Darstellern gab es zum Geburtstag ein Ständchen und Applaus. Das Schlosspark Theater überreichte Hallervorden einen großen Blumenstrauß und eine Torte. Der Bildhauer Woytek entwarf zudem zwei Skulpturen anlässlich des runden Geburtstags – darunter eine Bronze-Büste von Hallervorden, die eine Taube auf der Hand hält.

Der Schauspieler, der in Dessau geboren wurde, schrieb in den 70er Jahren mit Sketchen in „Nonstop Nonsens“ Fernsehgeschichte und spielte in Filmen wie „Sein letztes Rennen“ und „Honig im Kopf“ mit. Schon seinen 85. feierte er auf der Theaterbühne – damals spielte er niemand geringeren als Gott.

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