Sorge um Tennis-Star: Alexander Zverev konnte kaum noch stehen – bittere Niederlage in Cincinnati

Vielleicht lag es an den schwülen 29 Grad – bei den Masters in Cincinnati kam Alexander Zverev an seine körperlichen Grenzen. Ein schlechtes Omen, so kurz vor den US Open?

Dass Alexander Zverev seine Taschen selbst schulterte und nach der bitteren Halbfinal-Niederlage vom Platz trug, war bemerkenswert. Eine Woche vor dem Beginn der US Open war Deutschlands bester Tennis-Spieler beim Masters in Cincinnati körperlich so an seine Grenzen – und womöglich darüber hinaus – gegangen, dass er sich im zweiten Satz gegen Carlos Alcaraz kaum noch bewegen konnte.

„Bei mir dreht sich alles“, berichtete er einem zwischenzeitlich auf den Platz gerufenen Arzt. Sein schlechter Zustand war spürbar: Schläge seines Gegenspielers ließ der Hamburger mitunter ohne Reaktion an sich vorbeirauschen. Angesichts der offensichtlichen Probleme des 28-Jährigen spiegelte das vergleichsweise knappe 4:6, 3:6 die ungleichen Kräfteverhältnisse nicht wider. Dass die Partie nicht klarer ausging, war allein Alcaraz‚ vielen Aufschlagfehlern geschuldet.   

Zverev kämpfte gegen seinen Körper

Der Spanier steht nun zum siebten Mal hintereinander im Finale eines ATP-Turniers und trifft bei der mit 9,2 Millionen US-Dollar (rund 7,9 Millionen Euro) dotierten Hartplatzveranstaltung am Montag auf Jannik Sinner aus Italien. Zverev dagegen muss vor dem letzten Grand Slam des Jahres herausfinden, wieso ihn sein Körper im US-Bundesstaat Ohio in gleich zwei Matches dermaßen im Stich ließ. Schon im Viertelfinale gegen Ben Shelton hatte er massiv mit sich zu kämpfen, obwohl er die Partie relativ schnell in 77 Minuten 6:2, 6:2 gewann.

Alcaraz fühlte mit Zverev: „Es ist nie einfach, gegen jemanden zu spielen, der nicht bei 100 Prozent ist. Er ist so ein guter Spieler und guter Typ abseits des Platzes, wir haben ein großartiges Verhältnis“, sagte Alcaraz über Zverev. „Es war gutes Tennis, ein gutes Level. Und dann hat er auf einmal angefangen, sich nicht gut zu fühlen – und meine Gedanken gingen dahin, statt mich auf mich zu konzentrieren. Ich wünsche ihm alles Gute.“ Statt der sonst üblichen Unterschrift kritzelte der Spanier nach seinem Sieg einen Gruß und beste Wünsche an den deutschen Kollegen auf eine TV-Kamera.

Alcaraz‘ Break bringt die Vorentscheidung 

Zverev startete gut, brachte seinen ersten Aufschlag durch und hatte selbst die ersten drei Chancen auf ein Break. Doch das gelang zuerst Alcaraz. Drei Asse später führte die Nummer zwei der Welt 5:3. Zverev holte sich den Punkt zum Anschluss, musste den ersten Satz nach 53 Minuten und drei weiteren Alcaraz-Assen aber abgeben.   

Im zweiten Satz kostete der erste Doppelfehler der Partie Zverev dann richtig Energie und sein erstes Aufschlagspiel. Eine Stunde war gespielt und seine körperlichen Probleme wurden immer offensichtlicher. Beim Seitenwechsel setzte er sich auf die Bank, während Alcaraz‘ T-Shirt-Wechsel lehnte er an der Wand, zwischen jedem Punkt bewegte er sich langsam und kraftlos.

Zverev konnte kaum noch stehen

Obwohl Zverev im zweiten Satz kaum noch laufen und stehen konnte, holte er sogar noch ein Re-Break. Denn Alcaraz hatte selbst Schwierigkeiten und leistete sich gleich vier Doppelfehler in einem einzelnen Aufschlagspiel. So konnte Zverev bis zum 3:3 dranbleiben – zumindest auf dem Papier. Denn augenscheinlich war der Hamburger nicht in der Lage, den Signalen seines Körpers etwas entgegenzusetzen.  

Wann immer möglich, setzte er sich hin und legte Eispackungen um seine Schultern. Schließlich unterbrach er das Match für die ärztliche Untersuchung. Nichts davon brachte Besserung. Als Alcaraz den Matchball übers Netz drosch, versuchte Zverev gar nicht mehr zu verteidigen.

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