Männergesundheit: Wissenschaftler und Betroffene: keine Scham bei der Prostata

Ex-US-Präsident Biden hat am Wochenende seinen Prostata-Krebs öffentlich gemacht. In Deutschland erkranken jedes Jahr 70.000 Männer neu daran. Andere Betroffene wollen ihnen mit einem Buch Mut machen.

Wissenschaftler und Betroffene haben gemeinsam ein Buch geschrieben über Prostata-Krebs. Es wird bundesweit kostenlos an Betroffene verteilt. Wichtig sind den rund 50 Autoren zwei Botschaften, wie bei der Buchvorstellung am Frankfurter Universitätsklinikum deutlich wurde: Früherkennung rettet Leben. Und bitte keine falsche Scham.

Das Buch „Früh genug!“ stellt auf über 300 Seiten laienverständlich den medizinischen Wissensstand dar und kombiniert ihn mit Erfahrungsberichten von 33 Betroffenen – darunter Prominente wie der Politiker Wolfgang Bosbach, 68-er Ikone Rainer Langhans und die Handball-Zwillinge Michael und Uli Roth. Die Idee dazu hatte der ebenfalls betroffene Verleger Peter Feierabend.

Der frühere US-Präsident Joe Biden (82) hatte am Wochenende seine Prostatakrebs-Erkrankung öffentlich gemacht. Der Ehrenpräsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, sprach bei der Buchvorstellung erstmals öffentlich über seine Operation vor drei Monaten. Der Publizist Michel Friedman, der selbst nicht betroffen ist, sagte: „Wir brauchen eine Entschämung.“

Prostata-Krebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern. 70.000 Männer erkranken jedes Jahr in Deutschland neu daran. Das Buch solle „ein Weckruf“ sein, sagte der Mit-Herausgeber und Direktor der Urologie am Frankfurter-Universitätsklinikum, Prof. Felix Chun. Das Buch sei ein Appell zum Hinschauen statt Verdrängen, Reden statt Schweigen – und Handeln. „Denn früh erkannt sind die Heilungschancen sehr gut.“

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