Erneut Elefant in Sri Lanka durch Zug getötet

In Sri Lanka ist erneut ein Elefant durch einen Schnellzug getötet worden. Wie örtliche Behördenvertreter mitteilten, wurde der junge, wild lebende Elefant in der Nacht zum Dienstag von dem Zug erfasst, als er in der Nähe von Habarana im Zentrum des südasiatischen Inselstaates die Gleise überquerte. Der Zug, der auf dem Weg aus der Hauptstadt Colombo nach Batticaloa war, entgleiste. Es seien keine Insassen zu schaden gekommen.

Es war der selbe Zug, der am 20. Februar in einen noch schwereren Unfall verwickelt war, durch den sieben Elefanten ums Leben kamen. Nach dem damaligen Unfall hatten die Behörden ihre Sicherheitsvorschriften überarbeitet. In Gebieten mit Elefantenpopulationen wurden Tempolimits für Züge verhängt. Außerdem wurden die Zugfahrpläne an die Wanderzeiten der Elefanten angepasst und die Umgebung von Bahnstrecken von Gestrüpp befreit, damit Lokführer nahende Elefanten früher sehen können.

Nach Behördenangaben wurden in Sri Lanka seit Beginn der offiziellen Zählungen vor 17 Jahren insgesamt 139 Elefanten durch Züge getötet. Abgesehen von den Zügen sind die zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Elefanten ein großes Problem: Dabei starben nach Angaben der Regierung im vergangenen Jahrzehnten 1195 Menschen sowie 3484 Menschen.

Das Töten oder Verletzen eines Elefanten ist in Sri Lanka eine Straftat. Die schätzungsweise rund 7000 wild lebenden Elefanten werden als hohes nationales Gut betrachtet, unter anderem wegen der Bedeutung der Tiere im Buddhismus.

Da Elefanten immer wieder ganze Felde leer fressen, gehen trotzdem viele Bauern mit Gewalt gegen die Dickhäuter vor. Viele Elefanten werden vergiftet, erschossen oder mit Elektroschocks gequält. Mitunter werden auch mit Sprengstoff gefüllte Früchte ausgelegt, durch die Elefanten einen qualvollen Tod erleiden.

yb/jes

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