Überraschend fällt die Wahl des neuen Innenministers auf einen ehemaligen Linken-Politiker. Der sieht sich vor einer großen Aufgabe und hat vor allem ein Ziel.
Der bisherige Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), René Wilke (parteilos), ist in Potsdam offiziell als Brandenburgs neuer Innenminister vorgestellt worden. „Ich glaube schon, dass es eine Überraschung für viele ist, dass ich heute hier stehe“, sagte Wilke in der Staatskanzlei. Hier rufe eine Aufgabe, die groß und herausfordernd sei.
„Ich bin bereit für diesen nächsten Schritt, weil ich meinen Beitrag leisten will“, schob er nach. Er habe nun die Chance, selbst mitzugestalten. „Ich habe mich geehrt gefühlt.“ Er sei eng vernetzt mit den Sicherheitsbehörden, er kenne den Katastrophenschutz und wisse um die Probleme bei der Migration und Integration.
Was ihn besonders bewege, sei eine gesellschaftliche Überforderung. „Hin und wieder suchen wir die Pause-Taste. So viel, was auf uns einströmt“, betonte Wilke. All das verunsichere die Menschen. „Aus Sorgen können Ängste werden. Aus Ängsten kann Spaltung werden.“ Er sehe seine Aufgabe darin, dass es weniger Spaltung, Ängste und Sorgen gebe. Er wolle klar handeln, „bei jenen, die Probleme bereiten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stören“.
Katrin Lange (SPD) war am Freitag vom Amt der Innenministerin zurückgetreten. Grund hierfür war ein Streit um die Entlassung des Verfassungsschutzchefs, in dessen Zuge sie auch in den eigenen Reihen massiv in die Kritik geraten war. Ausgelöst hatte die Querelen die Mitte April erfolgte Einstufung der Landes-AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung.