Sachsen-Anhalt bündelt die Erstaufnahme von Geflüchteten an zwei Standorten. Mehrere Außenstellen sind zuletzt geschlossen worden.
In Sachsen-Anhalt soll die Erstaufnahme von Geflüchteten künftig vor allem an den Standorten Halberstadt und Stendal erfolgen. „Mehrere dezentrale Außenstellen zur Erstaufnahme von Geflüchteten sind unwirtschaftlich, man braucht an allen Orten Verwaltungsmitarbeiter, Wachschutz und Betreuungspersonal“, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU). „Deshalb wollen wir uns perspektivisch auf den Hauptstandort Halberstadt und die Nebenstelle Stendal konzentrieren.“
Im vergangenen Jahr waren fünf Außenstellen der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt geschlossen worden – in Bernburg, Blankenburg, Merseburg, Oberharz am Brocken und ein zusätzliches Objekt in Halberstadt. Vor einigen Wochen wurde zudem die Außenstelle in Quedlinburg geschlossen.
Auslastung liegt bei 85 Prozent
Im Mai 2024 war in Stendal eine zweite Landeserstaufnahmestelle teilweise in Betrieb gegangen. Ende des Jahres soll sie in den Vollbetrieb mit 1.000 Plätzen starten. Das Land verfügt damit insgesamt über rund 2.500 Plätze. Diese Kapazität kann etwa wegen der Belegung eines Zimmers nur mit einer Familie oder wegen Instandhaltungsarbeiten regelmäßig nicht vollständig genutzt werden. Die gegenwärtige Auslastung liegt laut dem Innenministerium bei rund 85 Prozent.
Die aktuell rückläufigen Zugangszahlen führen dazu, dass die Verteilung von Schutzsuchenden auf die Kommunen erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Menschen ohne Schutzgrund sollen möglichst noch aus der Erstaufnahmeeinrichtung freiwillig zurückreisen oder abgeschoben werden.