Schulen: Besonderer Abiturjahrgang in Bayern erhält Zeugnisse

Zum Abschluss ihrer Gymnasialzeit bekommen die bayerischen Abiturientinnen und Abiturienten heute ihre Abschlusszeugnisse. Es sind aber viel weniger als sonst. Das hat einen bestimmten Grund.

Ein ganz besonderer Abiturjahrgang erhält heute in Bayern seine Abschlusszeugnisse. Die jungen Erwachsenen werden meist im Rahmen einer feierlichen Zeremonie offiziell aus der Schule entlassen. Doch heuer werden viel weniger Abiturientinnen und Abiturienten verabschiedet als üblich: Wegen der Umstellung vom achtjährigen aufs neunjährige Gymnasium (G8/G9) waren deutlich weniger Kandidatinnen und Kandidaten zu den Prüfungen angetreten als sonst.

In diesem Jahr nahmen nur rund 5.900 junge Menschen die Herausforderung an – in den kommenden zehn Jahren werden dann wieder 32.000 bis 38.000 Abiturienten pro Jahr erwartet. Wer es diesmal nicht geschafft hat und durchgerasselt ist, darf – wenn es das erste Mal ist – noch einmal antreten: Eine besondere Regelung ermöglicht es den Betroffenen, die komplette Abiturprüfung unter den vertrauten G8-Bedingungen im Herbst zu wiederholen.

Nur bestimmte Schülergruppen haben dieses Jahr Abitur gemacht

Doch wer gehört jetzt eigentlich zu denjenigen, die trotz der Umstellung auf das neunjährige Gymnasium heuer das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife entgegennehmen darf? Es sind zum einen Schülerinnen und Schüler, die das Abitur im vergangenen Jahr nicht bestanden hatten oder zurückgetreten waren. Zum anderen sind es Schülerinnen und Schüler, die die sogenannte Mittelstufe plus besucht und dadurch ein Jahr mehr Lernzeit für den Stoff der Mittelstufe bekommen hatten.

Aber auch diejenigen, die nach dem Erwerb des Mittleren Schulabschlusses im Rahmen einer Einführungsklasse gezielt auf die Qualifikationsphase der Oberstufe vorbereitet wurden, legten seit Ende April ihre Prüfungen ab. Dazu kommt eine kleine Gruppe, die im G9 an der individuellen Lernzeitverkürzung teilgenommen und deshalb ihr Abitur vorzeitig abgelegt hat. Die Prüfungen an den Fach- und Berufsoberschulen liefen übrigens auch heuer ganz normal ab.

Für den ungewöhnlich kleinen Jahrgang an den Gymnasien war einiges an Aufwand nötig: Rund 100 der bayernweit gut 430 Gymnasien waren für die Prüfungen zu sogenannten Auffangnetzschulen deklariert worden, die ein letztes Mal Prüfungen nach den Bedingungen des G8 abhielten. Die Konzentration bedeutete für die Betroffenen teils größere Entfernungen und/oder Einschränkungen bei der Fächerkombination.

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