Nach dem Zeugenaufruf zum Parkplatz-Fall in Tübingen gibt es Hinweise. Jetzt könnte ein Verdächtiger ins Visier rücken. Und auch im Fall eines toten Babys gibt es Neues.
Nach der Entführung einer Frau in Tübingen und dem Fund eines toten Babys in Maulburg sind bei einem Zeugenaufruf in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ mehrere Hinweise eingegangen.
Entführte Seniorin
Unter anderem war im Fall der Entführung das Phantombild des Tatverdächtigen gezeigt worden. „Genau dieses Phantombild ist von mehreren Leuten erkannt worden“, hieß es vom Landeskriminalamt Bayern nach der Auswertung der Anrufe. Der Mann sei am Tag der Tat in der Nähe des Parkplatzes gesehen worden, auf dem die Frau überfallen wurde. Außerdem sei die Belohnung in diesem Fall „von privater Seite“ erhöht worden, teilte das LKA weiter mit.
Zum Fall: Es ist früher Mittag, als die 68-jährige Frau auf dem Parkplatz eines Supermarkts in Tübingen überfallen wird. Ein Mann steigt am 19. April gegen 12.40 Uhr auf den Beifahrersitz ihres geparkten Autos, bedroht sie mit einem Messer, schlägt und fesselt sie, zwingt sie auf die Rückbank. Dann fährt er davon. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Frau ein Zufallsopfer – sie kauft sonst nie in diesem Markt ein.
An einem unbekannten Ort brachte der Kriminelle die 68-Jährige dann in den Kofferraum des Fahrzeugs, fuhr laut Polizei zu einem Geldinstitut und ließ den Wagen in der Nähe zurück. Der Frau gelang es, ihre Fesseln zu lösen und sich aus dem Kofferraum zu befreien. Zeugen, die auf die 68-Jährige aufmerksam geworden waren, verständigten Polizei und Rettungsdienst, der sie ins Krankenhaus brachte.
Der Mann flüchtete mit mehreren gestohlenen Bankkarten. Im Fahrzeug findet die Polizei einige Gegenstände, die nicht dem Opfer gehören. Darunter ein personalisierter Rucksack der Stadtwerke Tübingen. Diese Rucksäcke seien nicht im Handel erhältlich, sondern werden nur als Werbegeschenk für Mitarbeitende ausgegeben.
Totes Baby in Müllsack
Eine Spaziergängerin entdeckt am 10. Oktober in einem Waldstück nahe einem Spielplatz in Maulburg (Kreis Lörrach) einen blauen Müllsack – darin ein totes Baby. Der kleine Junge war in Schaumfolie und mehrere Säcke gewickelt. Laut Polizei Lörrach gingen nach der Ausstrahlung der Sendung 15 Hinweise ein, die jetzt geprüft werden.
Die Ermittler der Kriminalpolizei Lörrach sind überzeugt: Das Neugeborene kam ganz in der Nähe zur Welt. Hinweise deuten demnach darauf hin, dass die Mutter aus dem regionalen Umfeld stammt und möglicherweise sehr jung ist. Dies habe eine operative Fallanalyse des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg ergeben. In der Vergangenheit sei es oftmals so gewesen, dass die Mutter des Kindes bei ähnlich gelagerten Fällen in der Nähe des Fundortes gewohnt habe.