Nach der Keulung von knapp 150.000 Legehennen fordert die Tierschutzstiftung Vier Pfoten strengere Regeln für die Massentierhaltung. Was dahinter steckt.
Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten hat nach dem jüngsten Ausbruch der Vogelgrippe in Deutschland ihre Forderung nach Beschränkungen in der Massentierhaltung erneuert. „Hauptursachen für die hohe Zahl an getöteten Tieren sind die extremen Bestandsgrößen in der industriellen Intensivtierhaltung. Kleinere Bestandsgrößen pro Betrieb würden im Falle eines Seuchenausbruchs weit weniger Nottötungen erfordern“, heißt in einer Mitteilung.
Darin verweist die Stiftung auf die vorsorgliche Tötung von knapp 150.000 Legehennen jüngst in zwei Betrieben in Vorpommern, in denen die Tierseuche ausgebrochen war. Im niedersächsischen Landkreises Cloppenburg waren zuvor 20.500 Puten gekeult worden.
Vier Pfoten forderte die Bundesregierung auf, dafür zu sorgen, dass deutlich weniger Tiere pro Geflügelbestand gehalten werden, um die Auswirkungen der Geflügelpest zu begrenzen. Außerdem seien geschlossene Kreisläufe in den Betrieben und eine Dezentralisierung der Schlachtstätten mit der Folge von weniger Tiertransporten erforderlich.
Nur durch eine Begrenzung der Infektionsausbreitung auf möglichst wenige Tiere könne langfristig die Ausbreitung eingedämmt und das Überspringen von Tierkrankheiten wie der Geflügelpest auf den Menschen verhindert werden, mahnte Ladina Bissinger von Vier Pfoten.
Geflügelpest ist hochansteckend und nimmt bei vielen Vogelarten rasch einen tödlichen Verlauf. Für die Bevölkerung besteht nach Einschätzung des für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts kein besonderes Risiko. Doch sollte der Kontakt zu toten Vögeln in jedem Fall vermieden werden.