Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Betonblöcke in Magdeburg ohne klare Vorgaben aufgestellt

Bei den Betonblöcken für den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr fehlten konkrete Anweisungen zur Positionierung. So beschreibt ein beteiligter Unternehmer den Ablauf beim Aufstellen.

Bei der Aufstellung der Betonblöcke für den Magdeburger Weihnachtsmarkt 2024 hat es nach Auskunft eines beteiligten Unternehmers keine Abstimmungen mit der Stadt und dem Veranstalter zur Positionierung der Steine gegeben. Man habe die Steine herausgefahren und hingestellt, sagte der beauftragte Unternehmer im parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtags. Es sei jederzeit möglich gewesen, die Positionierung zu ändern. Es habe aber keine Änderungswünsche gegeben.

„Mit uns gab es gar keine Abnahme“, sagte der Geschäftsführer. Diese hätten Stadt, Veranstalter und Polizei unter sich gemacht. Im Vertrag seines Unternehmens mit der Stadt gehe es vor allem das Einlagern der Steine und das Herausbringen. Aber es stehe nicht drin, dass man Sicherungsaufgaben übernehme, betonte er.

Täter fuhr zwischen Betonblöcken und Ampel auf Markt

Die Positionierung der Betonblöcke ist im Ausschuss in den vergangenen Monaten von den Abgeordneten immer wieder kritisch hinterfragt worden. Der Täter war im Dezember mit einem Auto zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre auf den Weihnachtsmarkt gefahren.

Erstmals seien die Betonblöcke 2017 aufgestellt worden, sagte der Unternehmer. Es habe in der Folge zwei kleinere Veränderungen bei der Positionierung gegeben, im Wesentlichen sei der Aufbau aber jedes Jahr unverändert erfolgt. Grundlage seien Erfahrungen und Fotos aus den Vorjahren gewesen. Mit dem Sicherheitskonzept habe er sich nicht beschäftigt, räumte er ein.

Kurz vor Weihnachten war Taleb al-Abdulmohsen aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden sechs Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt. Der Täter sitzt in Untersuchungshaft.

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