Ohne Entschuldigung: Zahl der Schulschwänzer im Nordosten zuletzt gestiegen

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es hunderte Kinder, die regelmäßig der Schule fernbleiben. Ein Verfahren durch die Schulämter droht Schwänzern aber nicht sofort.

Die Zahl notorischer Schulschwänzer ist in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt gestiegen. Für das zurückliegende Schuljahr 2024/2025 verzeichnet das Bildungsministerium an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern 446 Fälle, „bei denen die staatlichen Schulämter ein Verfahren wegen Schulabsentismus geführt haben“, teilte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. Mit den Fällen an den beruflichen Schulen waren es insgesamt 506 Fälle. Das entspricht einem Anteil zur Gesamtschülerzahl von 0,29 Prozent. 

Im Schuljahr davor waren es an den allgemeinbildenden Schulen lediglich rund 372 Fälle, bei denen ein entsprechendes Verfahren geführt wurde. Mit den Fällen an beruflichen Schulen sind es insgesamt 411 Fälle gewesen (Anteil zur Gesamtschülerzahl: 0,24 Prozent). Eine weitere Aufschlüsselung nach Schularten wird laut Ministerium nicht erhoben. 

Verfahren je nach Alter unterschiedlich

Die Erhebung bezieht sich laut Behörde auf die Fälle, in denen die Schulversäumnisanzeige an die zuständige Schulbehörde übersandt wurde. Das sei demnach in der ersten bis sechsten Klasse ab dem sechsten unentschuldigten Fehltag der Fall, ab dem elften unentschuldigten Fehltag ab Klasse sieben sowie ab 71 Fehlstunden an beruflichen Schulen.

In diesem Jahr waren laut Ministerium 164.900 Schülerinnen und Schüler an den 562 allgemeinbildende Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft ins neue Schuljahr gestartet. An den 60 Berufsschulen waren es im September 36.700 Schülerinnen und Schüler.

Gründe sind verschieden

Schulabsentismus bezeichnet das wiederholte oder langfristige Fernbleiben von Schülerinnen und Schülern vom Unterricht – häufig ohne triftigen Grund. Dabei sind sowohl unentschuldigte als auch häufige (scheinbar) entschuldigte Fehlzeiten gemeint.

Absentismus kann verschiedene Ursachen haben: psychische Belastungen, familiäre Krisen, schulische Überforderung oder auch ein fehlendes Gefühl der Zugehörigkeit. Schwänzen bringe demnach große Risiken mit sich, denn Jugendliche verpassen wichtige Lerninhalte, verlieren Anschluss an ihre Klassengemeinschaft – und in manchen Fällen sogar den Schulabschluss.

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