Thüringer Zwiebelmarktsaison: Heldrunger Zwiebelbauern mit Ernte zufrieden

In Apolda läuft an diesem Wochenende der Zwiebelmarkt, traditionell zwei Wochen vor dem berühmteren in Weimar. Unverzichtbar bei beiden: die rot-weißen Zwiebelzöpfe aus Heldrungen.

Die Gäste der bekannten Thüringer Zwiebelmärkte in Apolda und Weimar können sich in diesem Jahr wieder auf ein gutes Angebot an handgewickelten Zwiebelzöpfen freuen. Die Ernte sei gut ausgefallen, sagte Udo Pötzschke, Sprecher der die Märkte beliefernden Heldrunger Zwiebelbauern auf Anfrage. „Die meisten sind zufrieden.“ Geschmälert sei wegen zu wenig Regen das Angebot an Strohblumen, die die rot-weißen Rispen schmückten, aber auch zu Trockensträußen oder -kränzen verarbeitet würden. „Aber es wird eine schöne Deko an den Zöpfen geben.“ 

Zum Apoldaer Zwiebelmarkt an diesem Wochenende werden Tausende Besucher erwartet. Hier bieten Pötzschke zufolge etwa ein Dutzend Zwiebelbauern aus Heldrungen und umliegenden Orten ihre Produkte an. Am zweiten Oktoberwochenende folgt der 372. Weimarer Zwiebelmarkt, wo sich rund 60 Heldrunger Verkaufsstände in der Schillerstraße konzentrieren.

Seit Jahrhunderten Zwiebelanbau in Heldrungen

Der Zwiebelanbau in Heldrungen (Kyffhäuserkreis) ist seit dem Mittelalter verbürgt. Begünstigt wird er von dem milden Klima in dem Anbaugebiet zwischen Schmücke, Hoher Schrecke und Kyffhäuser. Die Herstellung von Zwiebelzöpfen ist in Heldrungen Sache der Bauernfamilien, die das tränentreibende Gemüse in privaten Gärten und auf kleinen Ackerflächen anbauen. Die Gesamtanbaufläche schätzt Pötzschke auf um die vier Hektar. 

Wegen der Abwanderung seit den 1990er Jahren haben sich die Reihen der Zwiebelbauern inzwischen gelichtet, seit Jahren gibt es Nachwuchsprobleme. Das Handwerk des Zöpfewickelns betreibt überwiegend die Generation der 50- bis über 70-Jährigen. 

Professionelle Agrarbetriebe haben in den vergangenen Jahren in Thüringen auf insgesamt bis zu 140 Hektar Speisezwiebeln angebaut – fast ausschließlich im Unstrut-Hainich-Kreis und im Kyffhäuserkreis, wie das Statistische Landesamt auf Anfrage mitteilte. Die Kleinstflächen der Heldrunger Gemüsebauern sind in dieser Statistik nicht erfasst.

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