Politische Stimmung: Umfrage: Keine Mehrheit für CDU und SPD

In einem Jahr wählt Berlin ein neues Landesparlament. Laut einer Umfrage hat Schwarz-Rot aktuell allerdings keine Mehrheit. Die SPD rutscht deutlich ab. Linke und AfD legen zu.

Ein Jahr vor der nächsten Abgeordnetenhauswahl ist die schwarz-rote Koalition in Berlin weit von einer eigenen Mehrheit entfernt. Wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, kämen beide Parteien zusammen nur auf 38 Prozent der Stimmen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des „Tagesspiegel“. Für eine Fortsetzung der Koalition aus CDU und SPD würde das nicht reichen.

Die CDU ist mit 25 Prozent zwar weiter mit Abstand die stärkste Partei, verliert aber 3,2 Prozentpunkte im Vergleich zur Abgeordnetenhauswahl im Februar 2023. Die SPD verliert nach den Umfragedaten sogar 5,4 Prozentpunkte und rutscht ab auf 13 Prozent. Sie liegt damit auf dem fünften Platz. Deutlich hinter der CDU landen Linke und AfD laut der Umfrage auf Platz zwei gleichauf mit 16 Prozent. Beide Parteien könnten damit im Vergleich zur Wahl 2023 Stimmen hinzugewinnen. 

Linke und AfD legen zu

Die Linke kommt auf ein Plus von 3,8 Prozentpunkten, die AfD sogar auf 6,9 Prozentpunkte mehr. Die Grünen erreichen aktuell noch 15 Prozent. Für die Partei wäre das deutlich weniger als bei der letzten Wahl (minus 3,4 Prozentpunkte).

Das BSW, das bei der vergangenen Abgeordnetenhauswahl noch nicht angetreten ist, kommt der Umfrage zufolge auf sieben Prozent und könnte damit zum ersten Mal ins Berliner Landesparlament einziehen. Die FDP würde dagegen mit nur zwei Prozent deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde landen.

CDU und SPD regieren in Berlin seit dem 27. April 2023. Der schwarz-rote Senat hat damals eine Regierungskoalition aus SPD, Grünen und Linken abgelöst, die rechnerisch noch eine Mehrheit hatte. Die nächste Abgeordnetenhauswahl ist für Herbst 2026 vorgesehen.

Für die Civey-Umfrage wurden im Zeitraum vom 2. bis 16. September 3.000 Menschen befragt, welche Partei sie wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Abgeordnetenhauswahl wäre. Die Ergebnisse sind den Angaben zufolge repräsentativ unter Berücksichtigung eines statistischen Fehlers von 3,3 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis.

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