Champions League: „Top Leistung“: Bayern schlägt Club-Weltmeister dank Kane

Der FC Bayern feiert den 22. Auftakterfolg am Stück in der Königsklasse. Das 3:1 gegen den Club-Weltmeister ist eine Ansage. Außenseiter? Nichts da. Ein Engländer im Münchner Trikot ragt heraus.

Selbstbewusst ballte Harry Kane die Faust, als er mit seinen Teamkollegen diesen Statement-Sieg feierte. Angeführt von einem bärenstarken Torjäger ist der FC Bayern München mit einem überzeugenden 3:1 (2:1) gegen den Club-Weltmeister FC Chelsea in die Champions League gestartet.

„Ein tolles Ergebnis und eine top Leistung gegen einen starken Gegner. Die sind der Club-Weltmeister!“, sagte der überragende Kane bei DAZN. „Es war ein hartes Spiel, ein physisches Spiel. Aber es ist eine große Freude.“ 

Dieser reif heraus gespielte Erfolg war dabei nicht nur der 22. Auftaktsieg der Bayern nacheinander in der Königsklasse, sondern vielmehr der Beleg, dass der deutsche Fußball-Rekordmeister nicht nur eine Außenseiterrolle im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb einnimmt. „Das ist ein Ausrufezeichen“, sagte auch der frühere Bayern- und Chelsea Profi Michael Ballack als TV-Experte.

„Underdog? Nein“, hatte Kane bereits tags zuvor gesagt. Und der 32-Jährige ging als Doppel-Torschütze und Matchwinner vor 75.000 Zuschauern voran. Beim 100. Champions-League-Sieg von Kapitän Manuel Neuer, der als einziger Akteur auch schon 2012 bei der bitteren Niederlage gegen Chelsea im „Finale dahoam“ in der Allianz-Arena auf dem Rasen stand, jubelten die Bayern zunächst nach einem Eigentor von Chelsea-Verteidiger Trevoh Chalobah (21. Minute). 

Doppelpack Kane – 100. Sieg für Neuer

Anschließend verwandelte Kane erst einen Foulelfmeter (27.) und legte dann im ersten sechsten Pflichtspiel der Saison Tor Nummer zehn nach (63.). Die „Blues“ aus London kamen durch Cole Palmer (29.) lediglich auf 1:2 heran. Ein zweiter Treffer des besten Chelsea-Spielers zählte wegen Abseits nicht (89.). Kurz danach machte der Hauptdarsteller Kane unter großem Applaus für die Chelsea-Leihgabe Nicolas Jackson Platz (90.+1).

Nach dem gelungenen Start in die Ligaphase muss das Team von Bayern-Coach Trainer Vincent Kompany in zwei Wochen auswärts beim FC Pafos antreten. Zyperns Meister überraschte bei seinem Premierenspiel in der Königsklasse mit einem 0:0 bei Olympiakos Piräus. 

Für den deutschen Rekordmeister ist es dagegen die 29. Champions-League-Teilnahme. Und als Außenseiter, wie es Ehrenpräsident Uli Hoeneß formuliert hatte, traten die Spieler am 1. Spieltag nicht auf. Kompany hat vielmehr den Titelgewinn zum Ziel erklärt. „Das ist ein erster Schritt gegen einen ganz, ganz guten Gegner“, sagte der Belgier vor dem Anpfiff beim Streamingdienst DAZN.

Die Zuschauer erlebten gefühlt ein Spiel auf K.o.-Runden-Niveau. Und es waren die offensiven Einzelkönner auf beiden Seiten, die für die besonderen Momente und Aktionen sorgten. Michael Olise war bei Bayern neben Kane ein steter Aktivposten. Es war kein Wunder, dass seine Hereingabe zum Führungstor führte, als Chalobah unglücklich der Ball an das Schienbein prallte – und ins Tor.

Kane eiskalt vom Punkt

Kurz darauf drehte sich Kane bei der Ballmitnahme im Strafraum geschickt um Chelsea-Profi Moises Caicedo und holte damit clever den Elfmeter heraus. Den verwandelte der frühere Tottenham-Profi eiskalt, der achte Treffer bei seiner makellosen Strafstoß-Bilanz für den FC Bayern in der Königsklasse. 

Aber auch Chelsea hatte Klasse auf dem Feld: Cole Palmer glich nach einem rasanten Chelsea-Konter sehenswert aus. Der englische Nationalspieler war mit zwei Treffern auch der Matchwinner beim Chelseas 3:0 im Finale der Club-WM gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain in den USA.

Chancenwucher rächt sich nicht

Die schnelle Chelsea-Antwort auf das Münchner 2:0 sorgte für Spannung. Zur Pause wechselte Kompany den wackligen und gelb verwarnten Nationalverteidiger Jonathan Tah aus. Kurz danach musste Josip Stanisic verletzt raus. Das Offensivspiel tangierte das nicht, der Ball lief weiter flüssig durch die Münchner Reihen.

Es gab nur ein Problem – das fehlende 3:1. Kane scheiterte freigespielt von Konrad Laimer an Torwart Robert Sanchez. Und Olise schoss den spanischen Torwart nach wunderbarer Vorarbeit von Kane freistehend an (60.). Der Chancenwucher rächte sich aber nicht, weil Kane kurz darauf wieder nach einer unfreiwilligen Vorlage von Chelseas Malo Gusto im Strafraum eiskalt zuschlug.

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