morgen|stern: Leben auf dem Mars? Wissenschaftler sind aufgeregt. Die Lage am Morgen

Ein Mars-Gestein sorgt für Aufruhr, wie die Nato auf den Drohnen-Vorfall reagieren sollte und ein Komiker, der sich mehr Nachdenklichkeit wünscht. Das ist heute wichtig.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

es ist eine der tiefgründigsten Fragen der Menschheit: Sind wir wirklich allein im Universum? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler könnten einer Antwort darauf nun einen Schritt näher sein. Und das liegt an einer Gesteinsprobe vom Mars – genauer, dem eigentümlichen Muster darauf.

Kleine Punkte, die teils an Leopardenflecken erinnern, finden sich auf dem Gestein, das das Marsfahrzeug „Perseverance“ gesammelt hat. Seit 2021 erforscht der Rover der US-Weltraumbehörde Nasa den roten Planeten. Im vergangenen Sommer entnahm er die gesprenkelte Gesteinsprobe in einer Gegend namens Jezero Crater in einem ausgetrockneten Flussbett.Mit allen wissenschaftlichen Instrumenten, die der Rover an Bord hat, wurde das Gestein seitdem untersucht. 

Leben auf dem Mars? Wissenschaftler sind aufgeregt

Wissenschaftler haben die Erkenntnisse jetzt im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Demnach handelt es sich bei den bunten Strukturen im Gestein um Mineralien. Wenn diese ähnlich wie auf der Erde entstanden sind, könnten sie biologischen Ursprungs sein – und damit ein möglicher Hinweis auf früheres Leben auf dem Planeten. „Dies könnte das deutlichste Zeichen von Leben sein, das wir auf dem Mars je gefunden haben“, sagte der Interimschef der Nasa, Sean Duffy.

Das Muster auf dem „Cheyava Falls“ genannten Stein
© NASA

Sicher ist das trotzdem noch nicht. In der Studie räumen die Autoren unter anderem ein, dass die Mineralien auch ohne Mikroben entstanden sein könnten, beispielsweise durch Hitze. Gleichzeitig sehe das Gestein aber nicht danach aus, als ob es erhitzt worden wäre. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass die Probe auf die Erde kommt, um sie genauer zu untersuchen. Ob das klappt, ist derzeit allerdings offen bis fraglich – auch, weil der US-Administration die Rückholaktion zu teuer sein könnte.

Nach Drohnenvorfall: Was kann die Nato jetzt tun?

Schon zuvor hatten russische Drohnen den Luftraum Polens, eines Nato-Landes, verletzt, doch in dieser Woche waren es deutlich mehr als sonst. Was bedeutet das? „Putin testet die Nato“, sagt unser Auslandsreporter Moritz Gathmann. Es seien „Nadelstiche“, mit denen Putin schaue, wie die Nato-Staaten darauf reagieren. 

Wie also sollte eine solche Reaktion aussehen? Zwar zeigten sich die Partnerländer des Verteidigungsbündnisses nach dem Vorfall alarmiert, man beschwor die eigene Verteidigungsfähigkeit und beriet über mögliche Reaktionen. Aber viel mehr als harte Worte in Richtung Moskau gab es bisher nicht. Im Fünf-Minuten-Talk, unserem täglichen Podcast, erfahren Sie, was die Nato-Staaten jetzt in der Hand haben – und was derzeit hinter den Kulissen ablaufen könnte: 

Oliver Kalkofe wird 60: „Nachdenken tut gar nicht weh“

Oliver Kalkofe wird heute 60 Jahre alt, happy birthday! Der stern hat den Komiker, dem der Durchbruch 1994 mit der Fernsehsendung „Kalkofes Mattscheibe“ gelang, zum Interview getroffen. Auch im Humor gehe es in der heutigen Zeit darum, wieder mehr Respekt füreinander zu empfinden, findet Kalkofe. „Wenn man sich anschaut, welche Witze früher über Schwule, über Frauen, über Minderheiten gemacht wurden, muss man feststellen, dass da glücklicherweise eine ganz andere Sensibilität herrscht.“ Die Aussage, man dürfe heute gar nichts mehr sagen, hält er für Quatsch. 

Einen Geburtstagswunsch hat er auch noch: „Ich würde mir generell wünschen, dass die Menschen wieder etwas ruhiger und bedachter werden, bevor sie einfach losblöken. Dass die Vernunft zurückkehrt. Überall wird sich empört und gewütet, es reicht langsam. Nachdenken tut gar nicht weh.“

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Ich wünsche Ihnen einen guten Tag!

Herzlich

Lisa Becke

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