Weltsuizidpräventionstag: Ministerin ruft zu früher Hilfe bei psychischen Krisen auf

Rund um die Uhr, in mehr als 120 Sprachen: Bayerns Krisendienste bieten schnelle Hilfe – nicht nur bei Suizidgedanken. Warum frühes Handeln Leben retten kann.

Bei persönlichen Problemen sollen sich die Betroffenen nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) frühzeitig an Hilfsstellen wenden. „Ich werbe dafür, psychologische Unterstützungs- und Beratungsangebote nicht erst in der Krise, sondern möglichst frühzeitig und präventiv wahrzunehmen“, sagte sie aus Anlass des Suizidpräventionstages am Mittwoch.

Dies gelte nicht nur bei Suizidgedanken, sondern auch für andere psychische Belastungen, betonte Gerlach. Die Krisendienste seien kostenlos und rund um die Uhr unter der einheitlichen Rufnummer 0800/6553000 erreichbar. In Bayern könnten die Hilfsangebote in mehr als 120 Sprachen wahrgenommen werden.

Ministerin will Tabuthema aufbrechen

Die Ministerin verwies darauf, dass sich jedes Jahr in Deutschland Tausende Menschen das Leben nähmen. Jeder Fall stelle eine unfassbare Tragödie für Betroffene, ihre Familien und das Umfeld dar. „Wir brauchen eine Kultur des stigmafreien und achtsamen Miteinanders – Probleme der psychischen Gesundheit dürfen kein Tabu mehr sein.“

Laut Gerlach haben psychische Krankheiten wie Depressionen in den vergangenen Jahren besonders bei jungen Menschen zugenommen. Deswegen sei ein beim Nürnberger Caritasverband angesiedeltes Suizidpräventionsangebot besonders wertvoll. Bei diesem Projekt beraten junge Menschen Gleichaltrige kostenlos und kompetent unter fachkundiger Anleitung. „Sie tragen so ganz wesentlich dazu bei, dass jungen Menschen, die sich in psychischen Notlagen befinden, niedrigschwellig geholfen wird.“

Der 10. September ist der Welttag der Suizidprävention. International soll mit dem Aktionstag auf das Problem aufmerksam gemacht werden.

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