Hollywood-Star: Militärakademie sagt Ehrung für Trump-Gegner Tom Hanks ab

In seiner Karriere spielte Tom Hanks immer wieder Soldaten, dafür sollte er ausgezeichnet werden. Jetzt wurde die Zeremonie abgesagt. Liegt es an Hanks‘ Verhältnis zu Trump?

Eigentlich sollte in zwei Wochen der große Bahnhof für Tom Hanks gemacht werden. Der Hollywood-Star sollte an der US-Militärakademie in West Point geehrt werden. Dafür waren eine Zeremonie und eine Parade geplant. Doch beides wird nicht stattfinden, die Veranstaltung wurde abgesagt, berichtet die „Washington Post“.

Die Zeitung bezieht sich auf eine E-Mail des Präsidenten der Alumni-Vereinigung, welche die Auszeichnung ursprünglich verleihen wollte. „Diese Entscheidung ermöglicht es der Akademie, sich weiterhin auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren: die Ausbildung von Kadetten zum Führen, Kämpfen und Siegen als Offiziere in der tödlichsten Streitmacht der Welt, der US-Armee“, heißt es darin. Inwiefern die Ehrung für Hanks dem im Wege stand, wird nicht klar.

Preis für die Darstellung von US-Militärangehörigen

Tom Hanks sollte der Sylvanus Thayer Award verliehen werden. Mit diesem Preis werden „herausragende Bürger“ ausgezeichnet, die zwar nicht Absolventen der Akademie sind, aber dennoch in besonderer Weise ihre Werte verkörpern. Der Preis wurde bisher vor allem an Regierungsmitglieder und andere Politiker vergeben, im vergangenen Jahr an Barack Obama.

Im Juni hatte die Vereinigung bekannt gegeben, dass Hanks für seine Darstellung von US-Soldaten in Filmen wie „Der Soldat James Ryan“ oder „Forrest Gump“ ausgezeichnet werden sollte. In der Begründung wurden seine Verdienste für „die positive Darstellung der US-Militärangehörigen, die Fürsorge für amerikanische Veteranen, ihre Betreuer und Familien sowie das amerikanische Raumfahrtprogramm“ gewürdigt.

Tom Hanks unterstützte Obama und Biden

Unklar bleibt, ob die Ehrung lediglich aufgeschoben oder komplett zurückgezogen wird. Längst wird darüber spekuliert, dass Hanks‘ Verhältnis zu Donald Trump der wahre Grund der Absage sein könnte. Der 69-Jährige machte in der Vergangenheit keinen Hehl daraus, die Demokraten zu unterstützen – und auch nicht aus seiner Ablehnung gegenüber Trump. Hanks trat 2012 als Sprecher in einem Kampagnenvideo von Barack Obama auf, später wurden der Schauspieler und der Präsident sogar gemeinsam im Urlaub gesichtet. Obama verlieh Hanks 2016 die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA.

Vor der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr kündigte er an, für Trumps Konkurrenten Joe Biden stimmen zu wollen. Außerdem unterstützte der Hollywood-Star die demokratische Partei im Wahlkampf mit Spenden. In der Sendung „Saturday Night Live“ stellte Hanks sowohl in der ersten als auch während der zweiten Amtszeit von Trump einen rassistischen Trump-Anhänger dar.

Donald Trump ist bekannt für seine Absicht, als Präsident seinen politischen Gegner Schwierigkeiten zu bereiten. Insbesondere im Militär hat Trump während seiner zweiten Amtszeit einige tiefgreifende Veränderungen durchgesetzt. So ordnete er kurz nach der Wahl die Rücknahme von Programmen zur Förderung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion an. Dies betraf auch die Militärakademie West Point.

Quellen: „Washington Post“, West Point Association of Graduates

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