Die Autoindustrie kriselt. Baden-Württembergs Verkehrsminister fordert trotzdem Investitionen. Um in der Zukunft besser aufgestellt zu sein – und für den Erfolg beim Klimaschutz.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die Autoindustrie dazu aufgefordert, trotz der Krise in Zukunftstechnologien zu investieren, um nach der Krise besser aufgestellt zu sein. Die Bedingungen in der Industrie hätten sich verschärft, aber auch die Klimakrise habe sich verschärft, sagte Hermann der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwoch).
Beim Klimaschutz sehe er die Branche weiterhin als Partner. „Ohne die Autoindustrie als Partner wird es keinen Erfolg beim Klimaschutz geben“, sagte Hermann. Man müsse Arbeitsplätze sichern, aber auch den Planeten als Lebensraum erhalten. Das gehe nur, wenn man bei den beiden zentralen Zukunftsfeldern jetzt auf Kurs bleibe. „Wir müssen bei der Elektrifizierung, sprich der Batterie, eigenständiger werden und das software-definierte Auto agil weiterentwickeln“, sagte Hermann.
Kein „Rechtsanspruch auf zweistellige Renditen“
„Es gibt keinen Rechtsanspruch auf zweistellige Renditen“, sagte Hermann. Man könne Arbeitsplätze auch erhalten, wenn man einmal darunter liege. „Ich verstehe die Unruhe in der Branche, aber man kann sich in der Krise auch mal mit fünf Prozent Rendite zufriedengeben, wenn man es dafür schafft, in solchen Phasen weiter in Zukunftstechnologie zu investieren und dadurch auf Dauer wieder profitabler zu werden“, sagte Hermann. So könne man Arbeit, Wohlstand und einen starken Industriestandort sichern.
Die Autobauer in Baden-Württemberg hatten zuletzt mit herben Gewinneinbrüchen und sinkenden Absätzen zu kämpfen. Sowohl Mercedes-Benz als auch Porsche haben reagiert und Sparprogramme angekündigt.