Natur: Störche auf dem Abflug

Die Nester waren gut besetzt in diesem Jahr, es gab ordentlich Nachwuchs. Jetzt stimmt das Wetter. Die Störche machen sich auf gen Süden.

Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen und die Störche fliegen Richtung Süden. „Der Zug ist in vollem Gang“, sagte Michael Kaatz vom Storchenhof Loburg im Jerichower Land. „Es war gutes Flugwetter und auch jetzt ist die Wetterlage gut, um zu starten.“ Das bedeutet für die Störche: gern Rückenwind, jedenfalls kein Gegenwind und kein Regen. „Gefühlt ist die Hälfte schon weg“, so der Storchenexperte. Andere bereiten sich gerade mit Trainingsrunden auf die lange Strecke vor. 

Auch im Storchendorf Wahrenberg ganz im Norden Sachsen-Anhalts und unweit von Wittenberge sind die Jungstörche abgeflogen, wie Storchenexperte Jan Damm sagte. Mehrere Altstörche hielte sich noch in der Nähe auf, sie finden dort noch Futter. In Wahrenberg saßen in diesem Jahr laut Damm 21 Brutpaare samt Nachwuchs in den Horsten. Es sei ein durchschnittliches Jahr gewesen. 

2025 sei insgesamt ein gutes Storchenjahr, so Kaatz. Die Tiere waren rechtzeitig aus dem Süden zurück, Wetter und Nahrungsgrundlage passten. „Ab gab aber doch eine Reihe von Abwürfen.“ So saßen in den Nestern ein, zwei oder drei Jungstörche, obwohl es auch drei oder vier hätten sein können. Es sei mehrere Wochen lang zu trocken gewesen, es hätten nicht alle Jungstörche optimal versorgt werden können. Hier und da wurden Junge aus dem Nest geschubst.

Hilfe für verletzte „Todeskandidaten

Der Storchenhof in Loburg nimmt solche und auch andere verletzte Todeskandidaten, wie Kaatz sie nennt, auf. Zusammen seien es in diesem Jahr bislang 59 hilfsbedürftige Tiere. Im Vergleich zu den Vorjahren liege man damit im oberen Drittel. Die Zahl unterliege aber immer Schwankungen, einen speziellen Grund für die recht vielen verletzten Störche in diesem Jahr sieht Kaatz nicht. 

Die Palette der Ursachen der Verletzungen sei breit: vom Müll im Magen über Verkehrsunfälle, Kämpfe mit Artgenossen, Kollisionen mit Stromleitungen oder Vergiftungen. Sofern es möglich sei, würden sie behandelt, operiert oder aufgepäppelt. Hin und wieder seien Verletzungen so stark, dass den Störchen nicht geholfen werden könne. Aber: „70 Prozent bekommen wir so fit, dass sie in die Freiheit können“, sagte Kaatz.

Vielleicht gefällt Ihnen auch