Vor der Küste Lampedusas hat sich erneut ein Unglück ereignet. Nach ersten Angaben sind dabei mehr als 20 Migranten ums Leben gekommen. Ebenso viele werden noch vermisst.
Bei einem Schiffsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa sind mehr als 20 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Ein Sprecher des italienischen Roten Kreuzes sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch von mindestens 22 Toten. Die Küstenwache ging von „mindestens 26“ Toten aus. Weitere Menschen würden noch vermisst. Die Rettungsarbeiten dauern an.
Schiffbruch 14 Seemeilen vor Lampedusa
Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Überlebende berichtet, sollen die zwei Boote am Dienstagabend in Libyen mit bis zu 100 Migranten gestartet sein. Die überfüllten Schiffe kenterten auf dem Weg nach Sizilien, rund 14 Seemeilen vor der Küste von Lampedusa. Vom italienischen Roten Kreuz hieß es, 60 Menschen (56 Männer und 4 Frauen) hätten den Schiffbruch überlebt. Sie seien erschöpft, ihr Zustand aber stabil.
Etliche Menschen wagen jedes Jahr die Überfahrt über das Mittelmeer, meist von Libyen oder Tunesien aus. Immer wieder kommt es dabei zu schweren Unglücken. Wie Filippo Ungaro, Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), auf X mitteilte, wurden in diesem Jahr bisher 675 Todesfälle in der zentralen Mittelmeerregion registriert. Italiens Innenminister Matteo Piantedosi sprach auf X von einem dramatischen Ereignis, das einmal mehr zeige, „wie dringend es ist, gefährliche Seereisen bereits in den Abfahrtsgebieten zu verhindern und den skrupellosen Menschenhandel, der dieses Phänomen nährt, unerbittlich zu bekämpfen“.