Fünf Festnahmen bei Razzia gegen europaweit agierende Schleuserbande

Bayerische Ermittler sind mit einer international koordinierten Razzia gegen eine europaweit agierende Schleuserbande vorgegangen. Fünf Tatverdächtige wurden festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft in Weiden und die Bundespolizei in München am Donnerstag mitteilten. Sie sollen überwiegend syrische Migranten über die sogenannte Balkanroute nach Europa und Deutschland geschleust haben. Die Festnahmen erfolgten demnach am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Bosnien-Herzegowina.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um Syrer im Alter zwischen 26 und 37 Jahren. Ihnen werden seit mindestens 2021 insgesamt 40 banden- und gewerbsmäßige Schleusungstaten mit mindestens 500 Geschleusten vorgeworfen.

Die Bande selbst habe sich sogar mit Schleusungen von bis zu 480 Menschen pro Tag im Jahr 2022 gebrüstet, hieß es weiter. Die Ermittler gehen deshalb von einer „deutlich höheren Dunkelziffer“ aus.

Je nach Route sollen pro Schleusung 2500 bis 4500 Euro verlangt worden sein. Der dadurch erzielte Schleuserlohn wird auf mindestens 1,4 Millionen Euro geschätzt – möglicherweise auf bis zu zehn Millionen Euro.

Neben den Festnahmen wurden drei Wohnungen in Bochum und Dortmund sowie ein Objekt in den Niederlanden durchsucht. Dabei wurden Smartphones, Fahrzeuge und Drogen beschlagnahmt. Der Einsatz wurde von den europäischen Ermittlungsbehörden Eurojust und Europol unterstützt. Die Ermittlungen dauern an.

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