Autoteile: BMW und Conti streiten nach Bremsenproblem vor Gericht

Mehr als 1,5 Millionen BMW mussten wegen Problemen mit der Bremse in die Werkstatt. Jetzt zieht der Hersteller gegen seinen Lieferanten Conti vor Gericht.

Im Streit um angeblich fehlerhafte Bremsen ziehen Continental und BMW vor Gericht. Sowohl der Kunde BMW als auch Continental hätten vor wenigen Tagen eine Klage eingereicht, sagte Conti-Finanzvorstand Olaf Schick der Deutschen Presse-Agentur und Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Ein BMW-Sprecher bestätigte eine entsprechende Klage gegen Conti, wollte sich aber inhaltlich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern.

Während BMW eine Zahlung von Conti verlange, wolle der Zulieferer mit seiner Gegenklage feststellen lassen, dass die Ansprüche nicht berechtigt seien, sagte Schick. Ein solches Vorgehen sei nicht unüblich. „Trotzdem, und das ist mir auch wichtig zu betonen, sehen wir eine Fortführung der Gespräche weiterhin als möglich und auch als erstrebenswert an.“

Bei dem Streit geht es um Probleme mit dem von Conti gelieferten Bremssystem MK C2, die im vergangenen Jahr bekanntgeworden waren. Damaligen Angaben zufolge waren bei BMW über 1,5 Millionen Autos von technischen Maßnahmen betroffen, davon annähernd 150.000 in Deutschland. BMW startete daraufhin einen großangelegten Rückruf, zudem kam es zu Lieferverzögerungen bei Neuwagen, die wegen der problematischen Teile nicht ausgeliefert werden konnten.

Continental hatte damals eine Rückstellung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet, die aus Sicht des Zulieferers den Gewährleistungsfall abdecken sollte. An dieser Summe habe sich seither nichts geändert, sagte Schick. BMW dagegen hatte allein die Kosten des Rückrufs im dritten Quartal 2024 auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag beziffert.

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