Musikfestival: Metalfans verlassen Wackener Schlamm

Viel Regen, reichlich Schlamm und trotzdem eine große Metal-Party: Das Wacken Open Air 2025 ist Geschichte. Und Tausende Fans kämpfen sich von aufgeweichten Campingflächen.

Das 34. Wacken Open Air wird mit seinem vielen Schlamm, reichlich Regen, aber auch Sonne und Partystimmung auf den Wiesen in Erinnerung bleiben. Dauerregen zum Start und viel Wasser auch gegen Ende verwandelten nicht nur das Infield in Schlamm, sondern durchweichten auch die riesigen Campingflächen in dem kleinen Ort in Schleswig-Holstein ordentlich. 55 Traktoren waren am Sonntag damit beschäftigt, die Autos und Wohnmobile von Festivalbesuchern von den Wiesen zu ziehen.

Ein großer Teil der 85.000 Fans auf dem Heavy-Metal-Festival war am Nachmittag bereits auf der Rückreise oder schon zu Hause. Fans brauchten wegen der nassen Flächen länger für das Verlassen der Plätze, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Das entspanne die Situation auf den Straßen im Umfeld. Zudem seien viele bereits am Samstag oder in der Nacht abgereist.

„Die Campingflächen sind schon gut geleert“, sagte der Polizeisprecher. Die Veranstalter gingen davon aus, dass im Laufe des Nachmittags alle Metalheads das Gelände verlassen konnten. 

Arbeit bereiteten am Samstag und auch in der Nacht diverse Falschparker, die nach Polizeiangaben Abfahrts- und teilweise auch Rettungswege blockierten. In 24 Stunden seien mehr als 140 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, berichtete ein Sprecher.

Bei Wapelfeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sorgte am Morgen ein brennendes Auto für eine Vollsperrung der auch zur Abreise genutzten Bundesstraße 430. Vermutlich habe es sich um den Wagen eines Fans gehandelt, sagte der Polizeisprecher. Verletzt worden sei nach ersten Erkenntnissen niemand.

Rain or shine

Das 34. Wacken Open Air (W:O:A) war in der Nacht nach vier Tagen zu Ende gegangen. Trotz reichlich Matsch und Schlamm feierten die Metalfans eine Party getreu dem Motto „Rain or shine“ (Regen oder Sonnenschein). „Wir hatten eine unfassbare, geile, epische Woche. Uns fehlen die Worte. Danke schön“, sagte Gründer und Veranstalter Holger Hübner am Abend.

Headliner in Wacken waren Guns N‘ Roses. Die US-Rockmusiker um Sänger Axl Rose hatten am Donnerstag deutlich mehr als drei Stunden geboten – und damit das längste Konzert in der Geschichte des Festivals. Auch die Bands Papa Roach, Machine Head, Saltatio Mortis, Apocalyptica, BAP sowie der Gitarrist Michael Schenker traten in den vergangenen Tage auf. Metal-Queen Doro Pesch hatte bei Dirkschneider einen Gastauftritt.

 

Was kommt nun?

Erstmals kommen 2026 die britischen Rock-Legenden von Def Leppard nach Wacken. Mit einer Drohnenshow und auf Leinwänden eingespielten Videobotschaften der Musiker kündigen die Veranstalter am späten Samstagabend erste Bands für das kommende Jahr an. Erwartet werden dann auch Powerwolf, In Flames, Savatage, Sepultura und die H-Blockx. Nach mehr als zehn Jahren kehrt die deutsche Band Running Wild zurück nach Wacken, angekündigt als „The Final Show“. Die Gruppe will auf dem Festival ihre Live-Karriere beenden. Sepultura will sich dort von ihren deutschen Fans verabschieden.

Die Ticketpreise für das W:O:A steigen für 2026 von 333 auf 349 Euro. Die ersten 10.000 Tickets sind aber bereits weg. Sie konnten nur auf dem Festivalgelände gekauft werden. Der offizielle Vorverkauf der restlichen Karten startet am Sonntag um 20.00 Uhr. Für das diesjährige Festival waren die 85.000 Tickets bereits Ende September 2024 verkauft.

Reichlich Handynutzung

Die Metal-Fans haben mit ihren Smartphones in vier Tagen reichlich gestreamt und gepostet. Mit seinem Datenverkehr sei das Open Air an der Spitze der diesjährigen Festivalsaison gelandet, teilte das Telekommunikationsunternehmen Vodafone mit. „Kein anderes Event hat das Vodafone-Netz in diesem Jahr so zum Glühen gebracht wie das berühmte Metal-Mekka in Schleswig-Holstein.“

Nach Vodafone-Angaben transportierte deren Netz 102 Terabyte an Daten während der Festivaltage. „Das sind fast 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und entspricht ungefähr der Datenmenge von etwa 140.000 Musik-CDs.“

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