Schonzeit missachtet: Trotz Fangverbot Hummer gefischt – Bußgeld für Kutterführer

Hummer vor Helgoland sind selten. Für eine nachhaltige Fischerei gelten Schonzeiten, in denen ein Fangverbot herrscht. Doch daran hat sich ein Kutter offensichtlich nicht gehalten.

Trotz Schonzeit hat ein Fischkutter vor Helgoland Hummer gefangen. Die Wasserschutzpolizei habe den Kutter am Montag im Fanggebiet vor Deutschlands einziger Hochseeinsel kontrolliert, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Er hatte zum Zeitpunkt der Kontrolle unerlaubt rund 250 Kilogramm Hummer an Bord. Da für die Krustentiere noch bis Ende August eine Schonzeit besteht, dürfen sie aktuell nicht gefangen werden. Sie wurden noch vor Ort wieder in die Nordsee gesetzt. 

Gegen den Schiffsführer des Kutters wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Ihn erwartet den Angaben zufolge ein nicht unerhebliches Bußgeld.

Helgoländer Felssockel bietet Hummern geeignetes Biotop 

Die Europäischen Hummer werden nach Angaben der Naturschutzorganisation BUND mehr als 60 Jahre alt und bis zu 60 Zentimeter groß. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordnorwegen in die westliche Ostsee hinein, über Großbritannien entlang der Mittelmeerküsten bis in den Süden hinunter zur Altantikküste Marokkos. 

In der Deutschen Bucht ist er den Angaben zufolge selten und gefährdet. Vor allem der Helgoländer Felssockel bietet den Tieren ein geeignetes Biotop auf dem sonst sandigen Meeresboden. Dort existiert die einzige ständig bestehende kleine Population.

In den 1930er Jahren konnten die Helgoländer Fischer mit ihren Hummerkörben 40 Tonnen Hummer pro Jahr fangen, wie der BUND auf seinen Internetseiten weiter informiert. In den 1960er Jahren brach der Bestand demnach fast zusammen. Heutzutage werden auf Helgoland den Angaben zufolge jährlich wenige hundert Hummer gefangen und dort verkauft. Schonmaßnahmen ermöglichen die nachhaltige Fischerei, wie es beim BUND weiter heißt.

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