Freizeit: Ein Show-Apache kennt keinen Ruhestand

Über sein Alter schweigt Wolfgang Kring beharrlich. Solange er fit ist, will er als Show-Apache in Neu Damerow weitermachen. Das diesjährige Stück auf der Naturbühne heißt „Cheyenne“.

Wolfgang Kring ist schon lange im Rentenalter. Und doch schwingt er sich auf seiner Ranch in Neu Damerow bei Plau am See (Mecklenburgische Seenplatte) wieder als Show-Apache auf den Rücken seines Pferdes.

Seit Kring als Kind die Romane von Karl May und Liselotte Welskopf-Heinrich über den Wilden Westen und die Ureinwohner dort verschlang, ließ ihn das Virus von Abenteuer und Natur nicht los. Auch die Härte der Ausbildung der Krieger etwa bei den Apachen habe ihn tief beeindruckt, bekennt er. „Die konnten 70 Meilen am Tag laufen ohne Trinken, kein Witz.“

40 Jahre Show-Apache

Kring trainierte, profitierte dabei von sportlichen Grundlagen als Leichtathlet und Boxer, und trat schon zu DDR-Zeit auf. „Die Apache-Live-Show mache ich jetzt schon das 40. Jahr.“ Er habe nicht gedacht, dass er das so lange durchhalte. Nach der Wende richtete er in Neu Damerow auf dem Hof seiner Großeltern, den er „Geronimo’s Ranch“ nennt, eine Naturbühne ein und stellte im Sommer ein Stück mit zahlreichen Laiendarstellern und Helfern auf die Beine. 

Dieses Jahr heißt das Stück „Cheyenne“ und es sind 33 Leute dabei, erzählt Kring. Gespielt wird an den ersten drei August-Wochenenden. Die Zutaten eines Western sind dabei – vom Postkutschenüberfall bis zum Auftritt der Kavallerie, welche die Ureinwohner bedrängt, verrät Kring und verspricht spektakuläre Pferde-Stunts.

Zuschauer auf Picknickdecken

Die Zuschauer haben es eher spartanisch. Sie müssen eine Picknickdecke oder einen kleinen Sitz mitbringen. „Es ist ja schließlich eine Naturbühne“, sagt Kring. 

Und wann setzt ein Apache sich zur Ruhe? Kring lacht. „Wenn ich nicht mehr aufs Pferd komme und keinen Spaß mehr dran habe, dann lass’ ich das“, sagt er. Noch ist es nicht so weit.

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