Ein Regionalexpress entgleist bei Riedlingen in Baden-Württemberg. Drei Menschen sterben. Nun steht im Fokus, wie das passieren konnte.
Das tödliche Zugunglück im Südosten Baden-Württembergs ist nach ersten Ermittlungen der Polizei vermutlich durch einen durch Starkregen ausgelösten Erdrutsch verursacht worden. „Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte“, teilten die Ermittler mit. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung. Bei dem Unglück starben nach jüngsten Angaben der Ermittler 3 Menschen, mindestens 41 Menschen wurden verletzt.
Starker Regen in der Region
Dem Deutschen Wetterdienst zufolge waren in den frühen Sonntagabendstunden unwetterartige Gewitter über die Region gezogen. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können.
Neben dem Lokführer und einem weiteren Mitarbeiter der Zuggesellschaft starb auch ein Reisender, wie die Ermittler mitteilten. In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen nach früheren Angaben eines Sprechers der Bundespolizei rund 100 Menschen.
Bahnchef und Politiker kommen zum Unfallort
Bahnchef Richard Lutz kündigte an, am Montag nach Riedlingen zu reisen. Er wolle sich ein Bild von der Lage machen und den Einsatzkräften persönlich danken. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wollten an die Unfallstelle kommen.
Bahnstrecke ist gesperrt
Wie lange die Bahnstrecke noch gesperrt bleibt, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. Am Montag sollten laut Bahn Ersatzbusse die Fahrgäste in dem Bereich transportieren.