Niederbayern: Dreifachmord in Zwiesel: Opfer waren teilweise schon länger tot

Zwei der drei mutmaßlichen Morde im Horrorhaus von Zwiesel lagen wohl schon länger zurück. Da ergaben die Obduktionen der Opfer.

Im Fall des Dreifachmordes im niederbayerischen Zwiesel waren die Opfer zum Zeitpunkt ihres Auffindens teilweise bereits seit Längerem tot. Das erste Opfer starb bereits Ende Juni, wie die Polizei in Straubing und die Staatsanwaltschaft Deggendorf am Freitag nach der Obduktion der Leichen mitteilten. Die beiden anderen wurden demnach Mitte Juli getötet. Alle Opfer wiesen Schnittverletzungen und Verletzungen von stumpfer Gewalt auf.

Die zwei Frauen und ein Mann starben den Ermittlungen zufolge in dem Mehrfamilienhaus in Zwiesel. Einsatzkräfte entdeckten die Leichen am Montagabend. Als tatverdächtig gilt ein 37-Jähriger, er wurde in Österreich verhaftet und mittlerweile in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen.

Verdächtiger aus Zwiesel offenbarte Täterwissen

Der 37-Jährige soll seine drei Mitbewohner getötet und als Alleintäter gehandelt haben. Bei einer Vernehmung in Österreich habe er die Tötungen gestanden. Dabei habe er potenzielles Täterwissen offenbart, was die Ermittlungen bestätigt hätten.

Den Ermittlungen zufolge fiel der 37-Jährige bereits am Sonntagabend am Hauptbahnhof im österreichischen Linz auf. Dort hatte er offensichtlich betrunken und desorientiert neben einem Polizeifahrzeug gelegen. Bei dem darauffolgenden Polizeieinsatz gab er an, in Zwiesel mehrere Menschen getötet zu haben.

Zunächst bestätigten sich die Angaben des Mannes vor Ort in Zwiesel nicht. Die Einsatzkräfte befragten alle anwesenden Bewohner und kontrollierten die zugänglichen Räume in dem stark vermüllten Haus.

Körperteile abgetrennt

Am Montagabend meldeten Angehörige eine 22-Jährige als vermisst, die sich bei ihrem Freund in dem Mehrfamilienhaus aufhalten soll. Als Einsatzkräfte die Wohnung mit Gewalt öffneten, entdeckten sie dort die Leiche eines 56-Jährigen. Daraufhin wurde das gesamte Haus geräumt, abgesperrt und durchsucht.

Im Haus wurden dann zwei weitere versteckte Leichen entdeckt. Einer Leiche wurden Körperteile abgetrennt, die dann am Dienstag am Stadtrand von Zwiesel in einem Gebüsch gefunden wurden. Bei den Toten handelte es sich um die vermisste 22-Jährige und eine 26-Jährige, die in dem Haus wohnte. Auch die 26-Jährige war bereits am 10. Juli in Landau als vermisst gemeldet worden. Hinweise auf ein Verbrechen habe es zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben.

Der mutmaßliche Täter war der Polizei in der Vergangenheit demnach bereits mehrfach wegen Drogendelikten oder Körperverletzungen aufgefallen. Der 37-Jährige befindet sich weiterhin in Österreich.

Wann er ausgeliefert wird, stand noch nicht fest. Zwischenzeitlich hatten die Ermittler einen weiteren Menschen vorläufig festgenommen. Der Verdacht konnte gegen ihn aber nicht erhärtet werden.

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