Das Krankenhaus in Wittstock soll Ende 2026 dicht machen. Der Betreiber äußert sich und sagt, ob dort medizinische Angebote erhalten bleiben könnten.
Die Betreibergesellschaft des Krankenhauses in Wittstock/Dosse will die Klinik Ende nächsten Jahres schließen, zeigt sich aber offen für eine mögliche weitere Nutzung. „Das ist denkbar, aber es muss diskutiert werden, ob dieser Standort dafür tatsächlich geeignet und wirtschaftlich nutzbar wäre“, sagte der Vorstandschef der KMG Kliniken, Thomas Eschmann, der „Märkischen Allgemeinen“. „Dazu muss der Versorgungsbedarf zunächst genau definiert werden. Wir sind generell sehr offen für Gespräche rund um die Nachnutzung der Immobilie.“
Auch nach der Schließung wolle die KMG vor Ort ein ambulantes kardiologisches Angebot unterhalten, sagte der Leiter der Unternehmenskommunikation, Franz Christian Meier, der „Märkischen Oderzeitung“. Dies solle kurzfristig mit allen Beteiligten besprochen werden. Die KMG Kliniken wollen sich auch weiter im Rettungsdienst engagieren, wie sie beiden Zeitungen ankündigte. Auch ein Shuttle-Service zwischen Wittstock und Pritzwalk sei geplant.
Großer Protest gegen Klinik-Aus
Der Protest gegen die Schließung ist groß. Viele Bürgerinnen und Bürger kamen am Donnerstagabend zu einem Bürgerforum, zu dem Bürgermeister Philipp Wacker (CDU) eingeladen hatte. Er befürchtet schwerwiegende Folgen für die medizinische Versorgung der Region und hatte angekündigt, die geplante Schließung nicht hinzunehmen.
Das Krankenhaus soll Ende nächsten Jahres schließen, zwei Fachabteilungen nach Pritzwalk ziehen. Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos, für BSW) setzt sich dafür ein, dass eine medizinische Versorgung erhalten bleibt.
Betreiber: Krankenhausreform zwingt zu Schließung
Die KMG Kliniken begründen das Aus für das Krankenhaus mit den Vorgaben der Krankenhausreform. „Diese Krankenhausschließung in Wittstock ist eine absolute Besonderheit, weil wir hier einen wirtschaftlich gut funktionierenden Standort schließen“, sagte der Vorstandschef. „Aber die in diesem Jahr in Kraft getretene Krankenhausreform lässt einen Weiterbetrieb über das Jahr 2026 hinaus schlicht nicht zu.“ Um Krankenhausstandort zu sein, seien ab 2027 mindestens eine Chirurgie und eine innere Abteilung nötig. Die Klinik bietet derzeit eine Kardiologie und eine Gastroenterologie.