Gegen einen Mitarbeiter der Berliner Einbürgerungsbehörde wird ermittelt. War er bestechlich und hat mit falschem Namen Urkunden ausgestellt und Ausländerakten gelöscht?
Die Berliner Polizei hat wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit Einbürgerungen zwei Wohnungen von drei Beschuldigten in Marzahn und Rudow durchsucht. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin gemeinsam mit.
Gegen einen 38 Jahre alten Mitarbeiter des für Einbürgerungen zuständigen Landesamtes wird wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und der Falschbeurkundung im Amt ermittelt. Er soll eine Familie mit zwei minderjährigen Kindern aus Nordmazedonien im April rechtswidrig eingebürgert haben, obwohl diese ihre Einbürgerungsanträge zurückgenommen hatte und er für diese Personen nicht zuständig gewesen wäre.
Urkunde mit falschem Namen unterschrieben
Den Angaben zufolge hat er die Einbürgerungsurkunden mit falschem Namen unterschrieben, ein fremdes Siegel verwendet und der Familie ausgehändigt. Anschließend soll er unter Nutzung des Zugangs eines Kollegen deren Ausländerakten gelöscht haben.
Bei den weiteren Beschuldigte, einen 39-Jährigen und eine 36-Jährige,handelt es sich um die erwachsenen Angehörigen der eingebürgerten Familie. Gegen sie besteht der Verdacht der Bestechung, so Polizei und Staatsanwaltschaft.
Nach bisherigem Ermittlungsstand könnte eine Liebesbeziehung des Landesamtsmitarbeiters zu der eingebürgerten Frau das Tatmotiv sein.Bei den Durchsuchungen wurden Beweismittel wie elektronische Speichermedien sichergestellt. Sie sollen bei den weiteren Ermittlungen ausgewertet werden.