Nico Hülkenberg erfüllte sich in Silverstone einen Traum – und bekam dafür einen Pokal aus Lego. Von einem Formel-1-Kollegen musste er sich einige Sprüche anhören.
15 Jahre und 239 Rennen lang musste Nico Hülkenberg darauf warten, das Podium in der Formel 1 erklimmen zu können. 2010 hatte der mittlerweile einzige deutsche Fahrer sein erstes Rennen absolviert, nie kam er unter die ersten Drei. Bis zum Rennen in Silverstone am Sonntag, bei dem der 37-Jährige Dritter wurde.
Trotzdem musste er sich nach diesem Erfolg von einem Konkurrenten aufziehen lassen. Denn ausgerechnet beim Großen Preis von Großbritannien bekamen die bestplatzierten Fahrer nicht wie sonst üblich Silbertrophäen überreicht, sondern einen Pokal aus Lego. „Ich habe eine Frage an Nico“, frotzelte der Zweitplatzierte Oscar Piastri (McLaren) auf der Pressekonferenz nach dem Rennen. „Wie ist das, wenn man 15 Jahre auf ein Podium wartet und der Pokal dann aus Lego ist?“
Nico Hülkenberg kann mit Lego-Pokal gut leben
Hülkenberg ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: „Ich mag Lego, und meine Tochter kann damit spielen. Ich beschwere mich nicht“, antwortete der Sauber-Pilot. Schließlich erinnert ihn die Trophäe an seinen größten Formel-1-Erfolg, mit dem womöglich auch er selbst nicht mehr gerechnet hätte. „Ein wenig Silber und Gold wäre aber auch nicht schlecht gewesen“, fügte Hülkenberg hinzu.
Aus Anlass des 75. Jubiläums des ersten Formel-1-Rennens, das 1950 ebenfalls in Silverstone stattfand, hatte Lego den Pokal nachgebaut. Wie üblich gab es jeweils ein Exemplar für die Fahrer auf den ersten drei Plätzen sowie für das Team des Siegers. In Silverstone feierte McLaren mit Lando Norris und Oscar Piastri auf den ersten beiden Plätzen einen Doppelsieg.
Nach Angaben des Spielwarenherstellers bestand die Trophäe aus 2717 Legosteinen, ist 59 Zentimeter hoch und wiegt mehr als zwei Kilogramm. Ein Team von sieben Personen habe insgesamt 210 Stunden benötigt, um die vier Pokale zusammenzubauen.
Oscar Piastri, der schon einige Trophäen in seiner Sammlung hat, ließ sich die Gelegenheit für einige lockere Sprüche nicht nehmen: „Der Pokal besteht nur aus Lego, das man auseinandernehmen und wahrscheinlich nächste Woche irgendwo kaufen kann“, scherzte der McLaren-Fahrer. Das stimmt allerdings nicht – die Legosteine sind fest miteinander verklebt.