Gewässer: EU-Projekt „Living Lahn“ wird voraussichtlich verlängert

Ökologie, Tourismus und Schifffahrt sollen bei „Living Lahn“ unter einen Hut gebracht werden. Für die Erstellung des entsprechenden Konzepts bekommen die Verantwortlichen voraussichtlich mehr Zeit.

Das ursprünglich auf zehn Jahre angelegte EU-Projekt „Living Lahn“ wird voraussichtlich um ein Jahr verlängert. Die EU-Kommission habe den Beteiligten die Verlängerung nahegelegt, um das Lahnkonzept als wesentlichen Baustein des Projekts gut beenden zu können, sagte der Projektleiter des hessischen Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums, Stephan von Keitz, der Deutschen Presse-Agentur. Ein Entwurf werde voraussichtlich am 7. August vorgestellt. 

„Living Lahn“ hat eine ökologische Aufwertung des Flusses und zugleich eine Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in seinem Umfeld zum Ziel. Die Lahn entspringt im nordrhein-westfälischen Netphen, durchfließt Hessen und mündet bei Lahnstein in Rheinland-Pfalz in den Rhein. Zu den konkreten Maßnahmen des Pilotprojekts gehört, wieder naturnahe Ufer und Auenbereiche zu schaffen und Fischen und anderen Wasserlebewesen Wanderungen zu ermöglichen. Die Gewässergüte der Lahn soll sich verbessern, etwa durch modernere Kläranlagen, Feuchtgebiete sollen reaktiviert werden.

Millionen-Förderung der EU für „Living Lahn“ 

Das Projekt war am 1. Dezember 2015 gestartet und sollte eigentlich bis 30. November dieses Jahres laufen. Budget beläuft sich auf 15,7 Millionen Euro, davon steuert die EU rund 8,5 Millionen Euro bei. Auch durch die Corona-Pandemie hätten sich Verzögerungen ergeben, sagte von Keitz. Nach Vorlage des Entwurfs für das Lahnkonzept müsse dieser noch mit den Betroffenen abgestimmt und das Konzept finalisiert werden. Auch bauliche Maßnahmen gelte es, noch anzugehen. Dazu gehöre, ein Wehr am Ulmbach im mittelhessischen Leun-Biskirchen für Fische passierbar zu machen.

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