„Bares für Rares“: Die „berühmteste Zahlenkombination der Welt“ macht die Händler ganz wuschig

Eine gewaltige Werbetafel sorgt bei „Bares für Rares“ für ein Bietergefecht. Den Zuschlag erhält ein Händler, der unweit der Glockengasse 4711 wohnt.

Ein riesiges Werbeschild für 4711 Echt Kölnisch Wasser hat Michael Stingl im Gepäck, als er das Pulheimer Walzwerk betritt. Es handelt sich um einen Entrümplungsfund, für den der 47 Jahre alte Produktionsmitarbeiter aus Zwickau allerdings keine Verwendung mehr hat. Deswegen möchte er die riesige Tafel gerne bei „Bares für Rares“ verkaufen. 

„Eine der berühmtesten Zahlenkombinationen auf der Welt“, fällt Moderator Horst Lichter dazu ein. Sven Deutschmanek erklärt, wie es dazu kam: Das sei die Zahl gewesen, die während der französischen Besatzung 1794 an die Kölner Glockengasse als Hausnummer geschrieben wurde. Bei der hier aufgestellten Werbung handelt es sich um ein sogenanntes „Hinterglasdruckschild“, das die weltbekannte Molanusflasche zeige. Benannt wurde die nach dem Kölner Destillateur Peter Heinrich Molanus, der die Flasche 1820 entworfen hatte und die bis heute verwendet wird. Die Entstehungszeit des Werbemittels datiert der Experte auf die 1950er oder 1960er Jahre.

„Bares für Rares“: Die Händler haben Appetit

Mit 200 bis 300 Euro wäre der Verkäufer schon zufrieden, doch Deutschmanek hält mehr für möglich: Sein Schätzwert beläuft sich auf 400 bis 600 Euro. „Ich würd‘s kaufen“, gesteht der Experte.

Auch die Händler haben Appetit: Daniel Meyer lobt die „popartig übertriebenen Farben“ des Schildes. Jan Čížek startet die Auktion mit 150 Euro. Da sich alle fünf Anwesenden an der Auktion beteiligen, steigt der Preis schnell über den Schätzwert hinaus. Am Ende sind es vor allem Čížek, Meyer und Daniel Suppes, die sich ein erbittertes Duell liefern und damit Michael Stingl sehr glücklich machen. 

Als der Preis die 1000 erreicht, wird manchem am Tisch schon mulmig. „Ihr macht mich ganz wuschig“, sagt Elke Velten-Tönnies. Am Ende geben 10 Euro den Ausschlag: Für 1010 Euro schnappt Jan Čížek seinem Kollegen die sicher geglaubte Werbetafel weg. 

Suppes trägt es mit Fassung: „Eigentlich gehört es ja nach Köln“, sagt er mit Blick auf Čížeks Wohnung, die sich unweit der Glockengasse befindet.

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