Traditionsturnier: „Solider Start“ – Deutsche Golf-Profis hoffen auf Top-Plätze

Golf-Profi Martin Kaymer erwischt bei der BMW International Open in München einen guten Start. Ein ambitionierter Kollege verfolgt an dem Ort, wo er als Teenager Club-Meister wurde, große Ziele.

Marcel Siem ballte die Faust, Martin Kaymer lächelte zufrieden: Die deutschen Golf-Profis sind hoffnungsvoll in die BMW International Open gestartet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten meisterte das Trio um den bislang einzigen deutschen Turnier-Sieger Kaymer die herausfordernden Bedingungen auf dem etwas windigen Golf-Kurs im Norden von München vielversprechend.

Kaymer, der bislang als einziger Deutscher im Jahr 2008 bei der BMW International Open in Eichenried bei München gewinnen konnte, blieb wie auch Marcel Schneider mit 70 Schlägen zwei Schläge unter dem Platzstandard. In Führung liegen nach dem ersten Tag der Brite Marco Penge, Gavin Green aus Malaysia, der Niederländer Darius van Driel, der Franzose Ugo Coussaud und der Chinese Ding Wenyi. Sie benötigten 67 Schläge auf dem Par-72-Kurs. 

„Gib Gas jetzt“

Bester Laune begrüßten sich Kaymer, Siem und Nicolai von Dellingshausen bereits beim Start in das mit 2,75 Millionen Dollar dotierte Traditionsturnier in Eichenried bei München. „Gib Gas jetzt, Mensch“, scherzte Siem Richtung der Offiziellen, damit sein Heimturnier endlich beginnen konnte. Der 44-Jährige wurde im Alter von 16 Jahren einst Club-Meister auf der Anlage. „Ich glaube, den Golfplatz kennt keiner besser als ich“, sagte Siem.

Haus statt Hotel

Um auch aufgrund seiner Münchner Vergangenheit größerem Trubel zu entgehen, entschied sich Siem gegen ein Hotel und bezog mit seinem Team ein Haus in der Nähe. „Ich habe immer Schrott gespielt. Ich glaube, ich habe nur einmal Top 10 geschafft bisher“, sagte der Profi-Golfer zu seiner BMW-Open-Vergangenheit. 

Sechs Siege bejubelte er auf der DP World Tour (früher European Tour), den siebten würde der auf Mauritius lebende Ratinger so gerne in diesem Jahr feiern. „Normalerweise sag‘ ich das vor Turnieren nicht, dass ich gewinnen möchte, aber hier möchte ich auf jeden Fall gewinnen.“

Zwei Bogeys (jeweils ein Schlag mehr als vorgesehen) an den ersten drei Löchern erschwerten dieses Unterfangen. Siem war sichtlich unzufrieden. Drei weitere Bogeys und vier Birdies (einer unter Par) später rettete er seine Startrunde. Nach einem Eagle (zwei unter Par) an Loch 18 beendete er den ersten Tag mit 71 Schlägen und damit einen weniger als der Platzstandard. „Ich bin natürlich happy mit dem Finish“, sagte Siem – und war sichtlich erleichtert.

Kaymer startete begleitet von seiner Ehefrau Irena als Caddy besser in das Turnier. Nach drei Bogeys und fünf Birdies war er zufrieden. „Ein solider Start“, sagte der 40-Jährige. „Ein Golfplatz, der sehr viele Chancen bietet, aber auf dem du auch ganz schnell mal einen Bogey machen kannst.“ Nach „frustrierenden Jahren“ fühlt sich Kaymer wieder besser – und bereit für mehr?

Von Dellingshausen nicht belohnt

Von Dellingshausen, der vor einem Monat in Salzburg seinen Premierensieg auf der DP World Tour gelandet hatte, unterstrich die gute Form. Kaymer attestierte dem Kollegen die beste Leistung des Trios – auch wenn das sich nicht im Ergebnis niederschlug. Nach drei Schlägen über Par an Loch 14 verlor er den Faden. Der 32-Jährige muss sich am Freitag, wenn es für das Trio früh auf den Kurs geht, für den Cut steigern. 

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