Kriminalität: Tatort Berliner Freibad: knapp 20 Straftaten bislang

Beleidigungen oder Bedrohungen, Handgreiflichkeiten oder sexuelle Übergriffe: Auch 2025 kommt es in den Berliner Freibädern zu Straftaten.

Die Polizei hat in der laufenden Saison bislang 19 Straftaten in Berlins Freibädern registriert. 14 Mal ging es dabei um Körperverletzung und drei Mal um Straftaten wie Bedrohung oder Nötigung, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte. In zwei Fällen sei es zwischen Anfang April und Ende Juni zu sexuellen Übergriffen gekommen. Zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet. 

Im vergangenen Jahr wurden in den drei Monaten insgesamt zehn Straftaten registriert, darunter sieben Körperverletzungen und ein sexueller Übergriff

2023 lagen die Zahlen in dem Zeitraum nach Angaben der Polizei deutlich darüber: Damals wurden 26 Straftaten notiert, darunter 16 Körperverletzungen und acht Sexualdelikte, wobei es in drei Fällen um sexuellen Missbrauchs von Kindern ging.

Geschehen wetterabhängig

Die Polizei betonte, dass die Zahlen jeweils von den Wetterbedingungen beeinflusst seien. So starteten die Freibäder in diesem Jahr schlecht in die Saison. 

Bis zum 26. Mai verzeichneten die Berliner Bäder-Betriebe nach eigenen Angaben rund 43.540 Gäste, so wenig wohl wegen der kühlen Temperaturen im April und Mai. 2024 zog es zum gleichen Zeitpunkt weit mehr als doppelt so viele Menschen (112.096) in die Bäder, 2023 waren es knapp 65.790 Besucherinnen und Besucher gewesen. 

An den beiden Tagen mit großer Hitze diese Woche war es dagegen proppevoll: Am Dienstag kamen rund 43.000 Gäste, am Mittwoch 64.000.

  

Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Tumulten und Schlägereien Jugendlicher und junger Männer gekommen war, gelten seit Sommer 2023 verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Bädern. Dazu zählen eine Ausweispflicht und Taschenkontrollen. An einigen Anlagen gibt es eine Videoüberwachung. 

Zudem versuchen die Bäder-Betriebe mit einer Auslastungsampel im Internet, die Besucherströme besser zu lenken. Am Wochenende vor fast zwei Wochen waren die Freibäder schnell überfüllt und vor mehreren Einrichtungen kam es unter Wartenden zu Handgreiflichkeiten. Polizisten halfen an einigen Orten, Menschen davon zu überzeugen, dass sich Warten nicht mehr lohne. 

Großer Ansturm bei Hitze und Straftaten

Teils versuchten Anwesende laut Polizei jedoch über Zäune in die Bäder einzudringen. Auch wegen einiger Straftaten in den Bädern kam es an dem Wochenende zu mehreren Polizeieinsätzen, wie die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. So sei ein 16-Jähriger im Kombibad Seestraße auf den Kopf geschlagen und gewürgt worden. 

An dem Juni-Wochenende kamen laut Bäder-Betriebe insgesamt rund 99.000 Menschen. Auch am Mittwoch – dem bislang heißesten Tag des Sommers – gab es einen großen Ansturm auf die Berliner Bäder. Polizei und Betreiber lagen zunächst keine Informationen zu Straftaten vor. 

Die Beschäftigten rufen bei Straftaten die Polizei und raten Betroffenen, Anzeige zu erstatten, wie eine Sprecherin der Bäder-Betriebe erklärte.

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