Die angekündigten Grenzkontrollen Polens rufen bei dem für die Region zuständigen Schweriner Staatssekretär auch Sorgen hervor. Er wünscht sich Rücksicht – und verweist auf deutsche Kontrollen.
Der für den Teil Mecklenburg-Vorpommerns zuständige Schweriner Staatssekretär hat angesichts der von Polen angekündigten Grenzkontrollen auf die Interessen der Menschen in der Region verwiesen. „Wir gucken natürlich auf die Entwicklung mit Interesse und auch mit einer Sorge“, sagte Heiko Miraß (SPD). Er habe den Wunsch, „dass da mit Augenmaß vorgegangen wird und die Bedürfnisse und Belange der Grenzpendler, aber auch der anderen Gäste, die sich über die Grenzen bewegen, da möglichst wenig beeinträchtigt werden“.
Die bisher von deutscher Seite durchgeführten Kontrollen hätten in der Region seines Wissens kaum zu Einschränkungen geführt. „Ich habe da nie einen Stau erlebt, und ich war oft da.“ Weder Berlin noch Warschau könne ein Interesse daran haben, dass die Grenze zu undurchlässig wird. Miraß zeigte aber auch Verständnis. „Wir haben sicher ein Thema mit der Steuerung von Zuwanderung.“ Die Schweriner Landesregierung wünsche sich ein möglichst von Deutschland und Polen abgestimmtes Vorgehen.
Enge Verflechtungen
Mecklenburg-Vorpommern ist mit Polen wirtschaftlich eng verflochten. Die Grenze verläuft unter anderem über die Urlaubsinsel Usedom, wo zahlreiche Gäste aber auch Arbeitskräfte hin und her pendeln. Aber auch in der grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin bemüht sich auch die Schweriner Landesregierung um eine stärkere Vernetzung.
Polen will von Montag an vorübergehend Kontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Damit reagiert Warschau auf die bereits seit Oktober 2023 stichprobenhaft laufenden deutschen Kontrollen an der Grenze zu Polen. Im Mai waren die Kontrollen weiter verschärft worden.