Äpfel: Schwache Apfelernte in MV erwartet – Spätfröste

Die Anbauer rechnen nur mit gut der Hälfte einer Durchschnittsernte. Neben späten Nachtfrösten gibt es noch ein Ärgernis.

Die Apfelbauern in Mecklenburg-Vorpommern erwarten dieses Jahr eine schwache Ernte. Es werde mit etwa 15.000 Tonnen Äpfeln gerechnet, sagte Obstbauberater Rolf Hornig von der LMS Agrarberatung nach der Befragung von Anbauern. Das sei deutlich weniger als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre von 28.000 Tonnen.

Frostschäden und Sonnenbrand

Grund dafür sind Hornig zufolge späte Nachtfröste Ende April und Anfang Mai an einigen Orten, gerade im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Dort, im Südwesten des Bundeslandes, sind große Anbauer tätig.

Tagsüber sei das Wetter warm und sonnig gewesen, sagte Hornig. Nachts sei die Temperatur deutlich gesunken, mancherorts bis unter null Grad. Ein weiteres Problem sei am 2. Juli aufgetreten. Dies sei ein sehr heißer, sehr sonniger Tag in MV gewesen – mit der Folge, dass mancherorts Äpfel Sonnenbrand bekamen. Das beeinträchtige zumindest die Vermarktungsmöglichkeiten. In schweren Fällen seien die Früchte verloren.

Spätfröste auch in Polen

Bundesweit wird Hornig zufolge eine vergleichsweise gute Apfelernte von etwa einer Million Tonnen erwartet. Europaweit rechnen die Apfelbauern demnach mit einer Ernte auf dem Niveau des Vorjahres, da es auch im wichtigsten Anbauland Polen Spätfröste gegeben habe.

Äpfel werden in Mecklenburg-Vorpommern auf 1.546 Hektar angebaut und sind das wichtigste Obst im Nordosten. Es dominieren Hornig zufolge Äpfel für die Verarbeitung zu Saft, Mark, Mus und Trockenobst. „85 bis 90 Prozent der Apfelernte wird verarbeitet“, sagte Hornig.

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