EU fördert Schutz der Hamster: Bestand der Feldhamster in Sachsen soll wachsen

„Hamstern“ auf Sächsisch: Mit Unterstützung der EU soll die Population der Feldhamster im Freistaat erstarken. Ihr letztes Refugium befindet sich hier in Nordsachsen.

Der Feldhamster soll in Sachsen mehr Lebensraum bekommen und in seinem Bestand wachsen. Dem dient ein von der EU unterstütztes Förderprogramm, das im Oktober offiziell beginnen soll. Das Projekt „LIFE4HamsterSaxony“ hat eine sechsjährige Laufzeit und einen Gesamtumfang von 12,2 Millionen Euro. 75 Prozent davon trägt die Europäische Union. In den Rest teilen sich das Land Sachsen, der Zoo Leipzig und der Landkreis Nordsachsen.

„Hamsterfreundliche“ Kulturen sollen Schutz und Nahrung bieten 

Das Ziel des Projektes besteht darin, die Population der kleinen Ackerbewohner in ihrem letzten Vorkommensgebiet in Sachsen zu stärken. Schrittweise sollen dabei auf Flächen in Nordwestsachsen „hamsterfreundliche“ Kulturen angebaut werden, die negativen Wirkungen des Klimawandels für Feldhamster wie die mangelnde Deckung durch eine frühzeitige Ernte und Trockenheit kompensieren und auch landwirtschaftlich nutzbar sind. 

Zoo Leipzig züchtet und wildert Feldhamster aus

Das Projekt läuft in Regie des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Der Zoo Leipzig übernimmt die Zucht und Auswilderung von Feldhamstern, das Landratsamt Nordsachsen ist als untere Naturschutzbehörde für administrative Aufgaben zuständig. Das betroffene Gebiet hat eine Gesamtfläche von 6.000 Hektar, konkrete Maßnahmen sollen auf knapp 400 Hektar umgesetzt werden. 

Feldhamster (Cricetus cricetus) gelten als „Architekten unter der Erde“ und leben in einem weit verzweigten Bau. Sie werden bis zu 35 Zentimeter groß und können bis zu 500 Gramm wiegen. Von Oktober bis April halten sie Winterschlaf. Mit den Hamsterbacken besitzen die Tiere natürliche „Einkaufstaschen“. Die Backen sind extrem dehnbar und dienen zum Transport von Samen und Körnern für die Vorratskammer im Bau. Dennoch sind Feldhamster durch intensive Landwirtschaft und Pestizide bedroht.

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