Technische Probleme: Abriss von Skischanzenturm in Brotterode gescheitert

Mit einem Abrissfest wollte sich Brotterode vom Turm der Inselsbergschanze verabschieden. Doch wegen technischer Probleme bei dem anspruchsvollen Abrissverfahren steht der Stahlkoloss vorerst noch.

Der mit Spannung erwartete Abriss des Anlaufturms der Inselbergschanze in Brotterode im Thüringer Wald ist gescheitert. Grund seien technische Probleme bei dem Abrissverfahren mit Erhitzung der stählernen Masten durch Strom, teilten Veranstalter und die zuständige Abrissfirma mit.

Es sei nicht gelungen, die für die Verformung des Stahls notwendige Temperatur von 650 bis 700 Grad Celsius zu erreichen, sagte der Geschäftsführer der für den Abriss zuständigen Firma MB Spezialabbruch, Peter Mittelsdorf. Die erreichten 300 Grad hätten nicht gereicht, um die Masten zum Einknicken zu bringen.

Der fast 60 Jahre alte Turm sollte nicht gesprengt, sondern mit einem neuartigen und technisch anspruchsvollen Verfahren zum Einsturz gebracht werden. Die beiden Stahlstützen, auf denen der Turm steht, sollten dafür so lange mit Strom erhitzt werden, bis er fällt. Die Firma analysiere nun, warum das nicht geklappt habe, sagte Mittelsdorf, der für Sonntag einen neuerlichen Versuch ankündigte. Viele Schaulustige im vollen Skistadion verfolgten das Spektakel.

Der laut Wintersportverein 56 Meter hohe Schanzenturm soll durch einen Neubau ersetzt werden, der den Anforderungen des Welt-Skiverbandes (Fis) genügt, um auch künftig internationale Skisprungwettbewerbe wie den Continentalcup ausgetragen zu können. Brotterode ist zudem Trainingsleistungszentrum für den Nachwuchs in der Nordischen Kombination.

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