Tourismus: Skigebiet am Fichtelberg vor Millioneninvestitionen

Das Skigebiet am Fichtelberg samt historischer Schwebebahn kommt in private Hand. So hat es der Stadtrat von Oberwiesenthal beschlossen. Was das für das Skigebiet bedeutet.

Sachsens größtes alpines Skigebiet am Fichtelberg steht vor einem Modernisierungsschub. Die Bauarbeiten für den neuen 6er-Sessellift an der Himmelsleiter sollen so schnell wie möglich beginnen, sagte der Geschäftsführer der Liftgesellschaft Oberwiesenthal (LGO), Constantin Gläß. Die Zeit dränge, weil die Baugenehmigung dafür Ende des Jahres auslaufe. Als Bauzeit sind etwa zwei Jahre veranschlagt. Auch am Haupthang soll investiert werden, um das veraltete Skigebiet fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen. 

Voraussetzung für die Investitionen ist der Verkauf der kommunalen Fichtelberg Schwebebahn GmbH (FSB), die bisher das Gros des Skigebiets betreibt. Sie gilt samt der gut 100 Jahre alten historischen Schwebebahn als das Tafelsilber des überregional bekannten Kurortes, der vor allem vom Tourismus lebt. Zu dem Verkauf hatte der Stadtrat schon im November einen Grundsatzbeschluss gefasst. Nun liegt der Kaufvertrag vor, den das Gremium nun abgesegnet hat. 

Kaufpreis: 10,4 Millionen Euro

Als Preis wurden per externem Gutachten 10,4 Millionen Euro festgesetzt. Den Plänen zufolge soll die FSB Mitte August an die LGO übergehen. Dahinter steht die Unternehmerfamilie Gläß, die mit einer Softwarefirma ein Vermögen gemacht hat. Sie hat sich auch das Hotel Fichtelberghaus auf dem Gipfel gesichert. 

„Wir können froh sein, dass wir jemanden haben, der bereit ist zu investieren“, sagte Bürgermeister Jens Benedict der Deutschen Presse-Agentur. „Für uns als Stadt ist es enorm wichtig, dass an der Himmelsleiter gebaut wird.“ Samt Speichersee würden die Kosten dafür bisher mit rund 21 Millionen Euro veranschlagt. Weitere Millioneninvestitionen seien mit Blick auf die Anlagen am Haupthang sowie für die Beschneiung im gesamten Skigebiet erforderlich. 

Benedict sprach von großem Vertrauen, das die Stadt dem privaten Investor entgegenbringe. Ungeachtet des Verkaufs der FSB habe die Kommune auch künftig Einflussmöglichkeiten, betonte er. Dazu verwies er auf die Vielzahl kommunaler Grundstücke im Skigebiet, die in der Hand der Stadt bleiben. „Wir werden dort auch zukünftig gemeinschaftlich eng zusammenarbeiten müssen.“

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