Zootiere: Affen-Ausbruch im Zoo: Ursache wird untersucht

Zwei Menschenaffen-Jungs entdecken den Weg in die Freiheit, gemeinsam mit ihren Müttern verlassen sie ihr Gehege. Weit trauen sie sich aber nicht. Am Tag danach ist vor allem eine Frage offen.

Nach dem Ausbruch von vier Orang-Utans im Frankfurter Zoo am Dienstag ist die genaue Ursache weiterhin unklar. „Wir werden dies akribisch untersuchen“, sagte eine Sprecherin des Zoos. „Es war eine Stelle geöffnet, die nicht hätte offen sein sollen und wo dies auch nicht erwartbar gewesen wäre.“

Die großen und starken Tiere hatten laut Angaben des Zoos aufgrund eines technischen Defekts die Sicherheitsbarrieren ihrer Außenanlage überwinden können. Der Zoo wurde daraufhin aus Sicherheitsgründen geräumt, nach rund einer Stunde waren die Orang-Utans zurück in ihrem Gehege. Verletzt wurde niemand.

Laut der Zoosprecherin hatten die beiden jungen Halbgeschwister Bukit und Yori am Nachmittag den Weg in die Freiheit entdeckt, gemeinsam mit ihren Müttern Rosa und Indah verließen die Tiere mit dem zotteligen Fell und den langen Armen ihr Gehege. Dort blieb nur ein Männchen, der Vater von Bukit und Yori, zurück. Die Mütter sowie ihre vier und sieben Jahre alten Söhne nutzten die ungewohnte Freiheit jedoch kaum, sie blieben den Angaben zufolge stets in der Nähe ihres Geheges. 

Mit Leckereien gelockt

Ein Anwohner des mitten in der Stadt liegenden Tiergartens hatte die Ausbrecher gesehen und im Zoo angerufen, dort hatten bereits Pfleger den Vorfall bemerkt. Mehrere hundert Besucher mussten den Zoo verlassen. „Alle waren sehr ruhig – Besucher, Pfleger und auch die Orang-Utans“, berichtete die Zoosprecherin. Die Pfleger hätten die Tiere mit deren Namen gerufen und mit Nüssen gelockt, daraufhin seien diese zurück in ihr Gehege, dem Borgori-Wald, gelaufen. 

Dass die Tiere auf ihren Namen hörten, sei nicht ungewöhnlich. „Sie haben eine enge Bindung zu ihren Pflegern, die täglich mit ihnen arbeiten.“ Dies sei wichtig, damit der Zustand der Tiere überprüft und sie unter Umständen medizinisch behandelt werden könnten.

Friedliche Tiere

Orang-Utans sind nach den Gorillas die zweitgrößten Menschenaffen, die Männchen können bis zu 1,50 Meter groß und 90 Kilogramm schwer werden. „Diese Tiere haben eine enorme Kraft und durch ihre langen Arme eine große Reichweite“, erklärte die Zoosprecherin. Im Prinzip seien Orang-Utans friedlich. Man wisse jedoch nicht, wie etwa die Mütter reagiert hätten, wenn sie ihr Junges in Gefahr gesehen hätten. 

Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen diese Menschenaffen in Bäumen, dort schlafen sie sogar. Tagsüber klettern sie auf den Bäumen und schwingen sich von Ast zu Ast. In den Armen und Fingern haben sie dadurch viel Kraft – deutlich mehr als Menschen. 

Orang-Utans gelten als sehr intelligent. So wurde vergangenes Jahr in einer Studie von einem dieser Menschenaffen im Regenwald berichtet, der für die Behandlung einer Gesichtswunde Blätter einer Liane abriss, sie kaute und den Saft wiederholt auf die Wunde auftrug, sodass sie sich nicht entzündete.

Vielleicht gefällt Ihnen auch