Maßnahmen gegen Tierseuche: Ministerin hofft Schweinepest in NRW eingrenzen zu können

Bislang wurden fünf an der Afrikanischen Schweinepest verendete Wildschweine in NRW gefunden. Damit das so bleibt, gibt es nun Regeln rund um den Fundort – in den Wald darf man aber weiter.

Nach mehreren bestätigten Fällen Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen im Sauerland hat Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen Hoffnung, das Virus einzudämmen. „Der Idealfall wäre, dass wir die Seuche hier eingegrenzt bekommen und auch ausmerzen können“, sagte die CDU-Politikerin in Olpe. „Wir haben es hier bislang mit einem einzelnen lokalisierten Ausbruch zu tun“, sagte die Ministerin. 

Insgesamt sei das Virus bei fünf frisch verendeten Wildschweinkadavern festgestellt worden. Seit Samstag hätten die Suchhunde keine weiteren toten Tiere gefunden. 

Warum Eingrenzung wichtig ist

„Wir sind darauf wirklich angewiesen, dass die Menschen mitziehen und sehen, welche Gefahr für unsere Wildschweine, aber insbesondere auch für unsere landwirtschaftlichen Betriebe damit verbunden ist, wenn das Virus sich weiterträgt“, sagte die CDU-Politikerin. 

Rund fünf Millionen Hausschweine werden in NRW gehalten – mit rund zehn größeren Betriebe in der infizierten Zone ist davon ein vergleichsweise kleiner Teil aktuell unmittelbar betroffen. Erkrankt ein Hausschwein eines Betriebs, müssen dort alle Tiere getötet werden. Zudem drohen bei einem Ausbruch in der Nutztierhaltung Handelsbeschränkungen. 

Tierseuchenverordnung in Kraft

Zur Eindämmung gelten rund um den Fundort daher nun verschärfte Regeln für Schweinehaltungsbetriebe, Jäger und auch andere, die sich in dem Gebiet aufhalten. Schweine müssen etwa in den Stall und dürfen nicht mehr aus dem Gebiet transportiert werden. Es gilt ein weitgehendes Jagdverbot, Spaziergänger sowie ihre Hunde müssen auf den Wegen bleiben. 

Die sogenannte infizierte Zone mit verschärften Bestimmungen liegt in einem Radius von rund 15 Kilometern rund um Kirchhundem. Sie erstreckt sich auch auf das Kreisgebiet des Hochsauerlands sowie des Kreises Siegen-Wittgenstein. 

Landrat: Touristen und Besucher weiter willkommen

„Es geht darum, die lokale Wildschweinpopulation nicht aufzuschrecken, so dass sie sich verteilt, sondern so dass sie möglichst verharrt“, erklärte Landrat Theo Melcher. Gleichzeitig betonte er, dass die Tierkrankheit für den Menschen oder andere Tiere nicht gefährlich sei. 

Deshalb habe man sich bemüht, Schutzmaßnahmen zur Eindämmung mit Augenmaß zu verhängen: Gastronomische und touristische Betriebe in dem Bereich sollten möglichst nicht eingeschränkt werden. Wanderer und Spaziergänger, die auf den Wegen blieben, seien ausdrücklich willkommen. 

In dem stark bewaldeten Gebiet gibt es viele Wanderwege. Unter anderem verlaufen dort einige Kilometer des Fernwanderwegs Rothaarsteig.

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