Klimakrise: Ärztepräsident fordert Kommunen zu Hitzeschutz auf

Die Temperaturen steigen weltweit. Das hat auch gesundheitliche Folgen. Mediziner rufen deshalb die Kommunen zu Maßnahmen auf.

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, hat Kommunen zu mehr Maßnahmen zum Hitzeschutz aufgefordert. „Hitze ist möglicherweise das größte klimabedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland“, sagte der Mediziner der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitagausgabe). „Die Folgen reichen von akuten Hitzeschäden bis zur Verschlechterung chronischer Erkrankungen.“

Die gesundheitlichen Folgen der zunehmenden Hitzephasen in Deutschland dürften nicht unterschätzt werden. Von den körperlichen Risiken seien besonders chronisch Erkrankte, Schwangere, Arbeiterinnen und Arbeiter im Freien sowie Kinder und Jugendliche betroffen. Studien zeigten zudem, dass Hitzewellen die Psyche belasten und das Risiko für Depressionen, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen erhöhten.

Kinder mit hohem Risiko für Hitzeerkrankungen

Problematisch seien auch Schulsportfeste mit Teilnahmepflicht, sagte der Mediziner. „Ärztinnen und Ärzte sehen abends vermehrt Kinder mit Kopfschmerzen, Schwindel oder Erbrechen nach Sport bei Hitze.“ Kinder hätten ein bis zu neunfach höheres Risiko für Hitzeerkrankungen.

„Wir brauchen dringend Musterhitzeschutzpläne auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene“, sagte der Ärztekammerpräsident. Es gehe darum, Schattenplätze einzurichten, kühle Orte auszuweisen und mehr Grün zu pflanzen. „Ich möchte niemandem die Freude am Sommer nehmen, doch wir haben gesellschaftlich nicht ausreichend verstanden, wie gefährlich Hitze sein kann.“

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