Schuss bei Übung: Bundeswehr setzt mit Rakete Wohnhaus in Schleswig-Holstein in Brand

Ein Querschläger bei einer Bundeswehr-Übung löst einen Dachbrand aus. Die Soldaten reagieren schnell, die Truppe bittet um Entschuldigung.

Eine fehlgeleitete Leuchtrakete der Bundeswehr hat ein Reetdachhaus in Schleswig-Holstein in Brand gesetzt. Der während einer Übung in der Nacht zu Mittwoch abgefeuerte Irrläufer schlug nach Angaben der Bundeswehr im Dach des bewohnten Hauses ein, das sofort Feuer fing. Verletzt wurde niemand.

Der Zwischenfall ereignete sich gegen 2.00 Uhr am Rande der Gemeinde Mohrkirch im Kreis Schleswig-Flensburg. „Im Rahmen einer Freiland-Übung wurde Signalmunition eingesetzt“, erklärte Fregattenkapitän Frank Martin, Sprecher der Bundeswehr in Schleswig-Holstein, im Gespräch mit dem stern. „Es kam zu einem Querschläger, der an einen Baum geprallt und von dort in das Dach des Hauses gelangt ist.“

Bundeswehr-Soldaten greifen zum Gartenschlauch

Die beteiligten Soldaten haben den Schilderungen zufolge mit einem Gartenschlauch erste Löschversuche an dem abgelegenen Gebäude unternommen und die Feuerwehr verständigt. Nach rund einer Stunde war der Brand gelöscht. Eine vorsorglich alarmierte Rettungswagenbesatzung musste nicht eingreifen.

Während einer sogenannten Freiland-Übung trainieren Soldaten außerhalb militärischer Anlagen. Sie finden laut Bundeswehr regelmäßig und im gesamten Bundesgebiet statt. In der Regel werden sie vorab angekündigt. An der Übung bei Mohrkirch waren laut Martin rund 40 Soldaten beteiligt.

Die Bundeswehr untersucht den Zwischenfall nun. Nach bisherigen Erkenntnissen seien alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten worden. „Wir schauen aber immer: Gibt es irgendetwas, dass man verbessern kann, insbesondere bei freilaufenden Übungen?“, versicherte der Sprecher der Truppe.

Kommandeur und Kompaniechef der beteiligten Soldaten seien schon am Mittwochmorgen bei dem Bewohner des Hauses gewesen, um Entschuldigung zu bitten. Der Schaden in noch unbekannter Höhe soll von der Bundeswehr ersetzt werden.

Zuerst hatte das „Flensburger Tageblatt“ über den Brand berichtet.

Quellen: Bundeswehr, Polizeidirektion Flensburg, „Flensburger Tageblatt“

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