„The Boss“ legt sich schon seit einiger Zeit mit dem US-Präsidenten an. Auch bei seinem Tour-Stopp in Berlin verteilt er wieder Spitzen gegen Trump.
Bruce Springsteen alias „The Boss“ hat beim ersten Deutschlandkonzert seiner Europatour erneut US-Präsident Donald Trump und die US-Regierung scharf kritisiert. Das Amerika das er liebe, über das er geschrieben habe und das 250 Jahre ein Leuchtturm der Hoffnung und der Freiheit gewesen sei, sei „in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verlogenen Regierung“, sagte der 75-Jährige noch vor dem ersten Song im Olympiastadion Berlin. Immer wieder kam die Rocklegende auf Demokratie und Freiheit zurück. Springsteen, der vor 41 Jahren das erfolgreiche Album „Born in the U.S.A.“ veröffentlichte, sprach zwischen seinen Songs vor jubelnden Fans teils minutenlang über die USA. Er habe immer versucht, ein guter Botschafter für Amerika zu sein. „Aber gerade geschehen Dinge, die das Wesen der Demokratie in unserem Land verändern und die zu wichtig sind um sie zu ignorieren“, sagte er.
„The Boss“ gegen Trump – öffentlicher Schlagabtausch
Seinen Song „Rainmaker“ widmete er Donald Trump mit den Worten: „Wenn die Bedingungen in einem Land reif für einen Demagogen sind, dann kann man darauf wetten, dass einer auftauchen wird.“
Auch den Umgang mit den Demonstrationen in Los Angeles, wo seit Tagen Menschen gegen den harten Migrationskurs von Trump und Abschieberazzien der Einwanderungsbehörde ICE protestieren, kritisierte er. „Sie setzen das amerikanische Militär auf Amerikas Straßen ein, basierend auf Unwahrheiten über eine ausländische Invasion.“
Trotz der vielen Fehler sei Amerika ein „großartiges Land“ mit „großartigen Menschen“, so Springsteen. „Wir werden auch diesen Moment überleben“, sagte er vor den jubelnden Fans. Laut Veranstalter waren es rund 68.000 Konzertbesucher.
Auch auf den vorherigen Konzerten seiner Europatour hat der 75-Jährige, den seine Fans „The Boss“ nennen, mehrfach gegen den US-Präsidenten ausgeteilt. Nachdem der Sänger im englischen Manchester die US-Regierung scharf kritisiert hatte, reagierte Trump mit einem Post auf seiner Plattform Truth Social. Er schrieb unter anderem, Springsteen sei ein „aufdringlicher, unausstehlicher Trottel“. Und: Der Sänger solle seinen Mund halten, bis er wieder im Land sei. „Dann werden wir alle sehen, wie es für ihn weitergeht!“, schrieb Trump.
Für die Fans aus Ostberlin
Es war nicht das erste Mal, dass der US-Rockstar sich auf einer Bühne in Berlin für Freiheit ausspricht. 1988 spielte er auf der Radrennbahn in Berlin-Weißensee das größte Rockkonzert der DDR und kritisierte vor 160 000 Menschen „Barrieren“.
Der letzte Song diesmal war „Chimes of Freedom“ (Glockenspiel des Friedens) aus den 80er Jahren. Mit den Worten „Das ist für die Fans aus Ostberlin“ kündigte er das Lied an – auf Deutsch.
Weitere Konzerte in Deutschland
Auf der Europatournee „Land of Hope & Dreams“ machen Springsteen und seine The E Street Band noch zwei weitere Stopps in Deutschland: in Frankfurt am 18.6. und in Gelsenkirchen am 27.6..