Microsoft-Gründer: Wohin Bill Gates den Großteil seines Milliarden-Vermögen spenden will

Was tun, wenn Geld so selbstverständlich wie Luft zum Atmen ist? Der Tech-Milliardär Bill Gates hat für sich eine Antwort gefunden: verschenken. Jetzt ist auch klar, an wen.

Bill Gates darf sich schon länger sicher sein: Eine warme Mahlzeit am Tag kann er sich bis an sein Lebensende leisten. Derzeit belegt der Microsoft-Gründer Platz 13 auf der Liste des Magazins „Fortune“ der reichsten Menschen des Planeten. 116,5 Milliarden Dollar soll der 69-Jährige angehäuft haben.

Doch, wenn es nach ihm geht (und das tut es), soll eines Tages nicht etwa seine Familie, sondern ein ganzer Kontinent den Großteil seines Vermögens erben.

Bill Gates will fast 200 Milliarden Dollar in Afrika „investieren“

In den kommenden 20 Jahren will er seine Milliarden für die Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsdienste in Afrika stecken. Durch die „die Entfaltung des menschlichen Potenzials“ solle „jedes Land in Afrika auf den Weg zum Wohlstand gebracht werden“, zitiert seine Wohltätigkeitsorganisation, die Gates Foundation, ihn aus einer Rede, die er am Montag in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba hielt. „Der Großteil dieser Mittel wird dafür verwendet werden, Sie bei der Bewältigung der Herausforderungen hier in Afrika zu unterstützen“, sagte er vor 12.000 Menschen im Hauptquartier der Afrikanischen Union.

Dass der bekannte Unternehmer seine Milliarden in den kommenden zwei Jahrzehnten fast restlos verschenken will, hatte er bereits Mitte Mai angekündigt – wohin war allerdings bisher unklar. Wenn seine Stiftung 2045 planmäßig ihre Arbeit einstellte, wolle er 99 Prozent seiner bis dahin geschätzten 200 Milliarden Dollar spenden.

Afrika hat mit zurückgehender US-Entwicklungshilfe

Für viele afrikanische Länder könnte Gates Versprechen zu kaum einem besseren Zeitpunkt kommen. Seit US-Präsident Donald Trump die Hilfsgelder seiner Entwicklungsbehörde USAID massiv gekürzt hat, ist untere anderem die Versorgung von Millionen HIV-Patienten unklar.

Gates Geld soll vor allem in die Entwicklung der Gesundheitssysteme fließen. Gleichzeitig rief er junge afrikanische Investoren auf, im Gesundheitssektor stark auf Künstliche Intelligenz zu setzen. Die Gates Foundation gab selbst drei Prioritäten bekannt: die Sterberate von Müttern und Neugeborenen reduzieren, tödliche Infektionskrankheiten bekämpfen und Millionen Afrikaner aus der Armut helfen. 

Familie Gates bleibt steinreich

Gates, der Mitte der 70er-Jahre gemeinsam mit Paul Allen Microsoft gegründet hatte, hat sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt aus der Leitung seines Tech-Imperiums verabschiedet.

Gates hatte erklärt, durch das vom amerikanischen Industriellen 1889 verfasste Essay „The Gospel of Wealth“ (Das Evangelium des Reichtums) zur Wohltätigkeit inspiriert worden zu sein. Darin heißt es: „Wer reich stirbt, stirbt in Schande.“

Aber, was auch passiert: Seine Familie geht keineswegs leer aus. Selbst wenn er zu seinem Tod wie angekündigt bereits 99 Prozent seiner Milliarden verschenkt hat, sind die Gates-Nachkommen immer noch Milliardäre. 

„Die Leute werden viel über mich sagen, wenn ich sterbe, aber ich bin entschlossen, dass ‚er starb, als er reich war‘ nicht dazu gehören wird“, schrieb er in einem Blogbeitrag Anfang Mai.

Quellen: Gates Foundation; BBC; „CBS News

Vielleicht gefällt Ihnen auch